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Samstag, 20. April 2024
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Neuheit aus dem Silicon Valley für bessere Kommunikation und mehr Sicherheit

BMW entwickelt Head-up-Display für Helm von Ralf Schumacher

Siehe Bildunterschrift
Neu von BMW: © BMW AG
Head-up-Display-System für Ralf Schumacher
Mit einer neuartigen Technologie für die Formel 1 präsentiert sich BMW vor dem Großen Preis von Ungarn der Öffentlichkeit. Ein in den Helm von Ralf Schumacher integriertes Head-up-Display-System im Miniaturformat von 6x8 Millimetern ermöglicht die Darstellung von zahlreichen Informationen und Hinweisen. Mit diesem "visuellen Informationsfenster" will das Unternehmen neue Maßstäbe beim Thema Sicherheit in der Formel 1 setzen: Die Rennfahrer können visuelle Informationen verarbeiten und sich gleichzeitig voll auf ihre Fahraufgabe konzentrieren.

Mit Hilfe der innovativen Technik kann dem Fahrer beispielsweise ein Hinweis auf einen Unfall in einem Streckenabschnitt oder einen Ölfleck in einer bestimmten Kurve angezeigt werden. Zusätzlich können Informationen aus der Motorsteuerung (z.B. "oil pressure low") dem Fahrer direkt und ohne Umweg über die Box angezeigt werden. "Damit ist BMW ein weiterer wichtiger Schritt für mehr Sicherheit gelungen", sagt Ralf Schumacher vom BMW WilliamsF1 Team. Das System entstammt dem BMW Technology Office in Palo Alto im Silicon Valley in Kooperation mit einem vor Ort ansässigen Partnerunternehmen der Elektronikbranche und dem deutschen Helmhersteller Schuberth. Ralf Schumacher will das Mini-Head-up-Display ab der nächsten Saison in seinem Helm einsetzen. Noch 2002 sollen die Tests abgeschlossen werden.

Die Technologie eröffnet einen völlig neuen Kommunikationsweg zwischen Box und Fahrer. In einem im Helm integrierten Modul sind dazu verschiedene Hinweise und Bilder in einem Datensatz gespeichert, welche die Box per Funk aufrufen und dem Fahrer anzeigen kann. Das Miniatur-Head-up-Display projiziert das entsprechende "durchsichtige" Bild durch das Visier auf die Höhe der Wagenfront. Der Fahrer kann die Informationen wahrnehmen, ohne vom Fahrgeschehen abgelenkt zu werden.

Das Mini-Head-up-Display erlaubt die Projektion beliebig vieler optischer Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers. Für die Formel-1-Erprobung wurde das Mini-Display im Kinnschutz eines modifizierten Schuberth RF-1 Rennhelms integriert. Zusätzliche Wände und Polsterungen wurden nach den Angaben der SNELL-Foundation (Helmsicherheitsbehörde) hinzugefügt. Das System ist im peripheren Sichtbereich des dominierenden Auges des Fahrers platziert. Durch die einzigartige Konstruktion des Systems werden die Informationen in sein Sichtfeld projiziert, ohne dass der Fahrer seinen Blick auf das Display selbst richten muss. "Das Auge gewöhnt sich sehr schnell an diesen kleinen Fleck und ignoriert ihn wie einen Insektenklecks auf der Windschutzscheibe", erklärt Jürgen Brügl, Projektingenieur bei BMW in Palo Alto.

Im Rahmen der ConnectedDrive-Philosophie der BMW Group (Vernetzung von Fahrer, Fahrzeug und Umwelt) sei es auch denkbar, die Head-up-Display Technologie von der Formel 1 in die Serie zu übertragen, betonten die Münchner.
text  Hanno S. Ritter
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