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Die Kamera beobachtet Lidschlag
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© BMW Group
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und Augengröße des Probanden
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Die BMW Group Forschung erprobt in ein System, das die Gefahr des Sekundenschlafes verringern soll, der nach einer Studie
des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) bei 24% der tödlichen Autobahnunfälle die Unfallursache ist.
Ein von der BMW Group und der Universität Würzburg entwickelter Aufmerksamkeits-Assistent ist nun in der Lage, zu erkennen,
wie wach oder müde der Fahrer eines Autos ist. Die Information über den Müdigkeitsgrad wird dabei aus dem individuellen
Lidschlagverhalten abgeleitet. Erkennt das System, dass der Fahrer müde wird oder müde ist, gibt es ihm sofort eine
entsprechende Rückmeldung über eine optische Anzeige. Das Ziel dieses Forschungsprojektes lautet, die aus der Ermüdung
resultierende Gefahren für die Sicherheit möglichst früh zu erkennen und zu verringern. Als ein erstes Ergebnis dieser
Forschungstätigkeit steht jetzt ein System für die praktische Erprobung zur Verfügung, welches dem Fahrer mitteilen
kann, auf welcher von vier Aufmerksamkeits- bzw. Müdigkeitsstufen er sich momentan befindet.
Dr. Raymond Freymann, Leiter der BMW Group Fahrzeugforschung, betont, dass der Aufmerksamkeits-Assistent aber keine Garantie
gegen Sekundenschlaf geben kann: "Das System kann und soll den Fahrer nicht der Verantwortung entheben, ihn aber
unterstützen und warnen, wenn seine Aufmerksamkeit nachlässt. Um dem Risiko des Sekundenschlafes zu entgehen, kann er dann
rechtzeitig die Fahrt unterbrechen und eine Pause einlegen."
Die BMW Group erforscht und erprobt den Aufmerksamkeits-Assistenten im Rahmen des ConnectedDrive Projektes. Mit
ConnectedDrive führt die BMW Group die Vernetzung von Fahrer, Fahrzeug und Umwelt in neue Dimensionen. Hierfür werden
Informationen aus Telematik- und Onlinediensten sowie den Fahrerassistenzsystemen zusammengeführt und ausgewertet. Der
Fahrer erhält auf diesem Weg die für seine jeweilige Fahrsituation wesentlichen Informationen. Der virtuelle "Copilot"
ConnectedDrive erhöht somit die Sicherheit, die Effizienz und den Komfort im Straßenverkehr.
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Der Forschungs-Siebener
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© BMW Group
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ist vollgestopft mit modernster Technik
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Hat der Fahrer am Steuer Platz genommen und schaut nach vorne durch die Windschutzscheibe, fokussiert eine im Auto
integrierte Kamera seine Augen. Die Kamera folgt dabei automatisch den Kopfbewegungen des Fahrers und erfasst die Augen
erneut, wenn er sich zum Beispiel beim Rangieren kurz umgedreht hat. Durch die Frequenz und Geschwindigkeit der Lidschläge
sowie dem Öffnungsgrad der Augenlider erkennt das System den Grad der Wachsamkeit oder Müdigkeit des Fahrers. Ein wacher
Mensch macht grundsätzlich weniger Lidschläge, die aber sehr schnell sind. Je müder man wird, desto mehr Lidschläge macht
man und desto langsamer werden sie. Gleichzeitig verkleinert sich zunehmend der Öffnungsgrad der Augen. Der
Rechenalgorithmus des Aufmerksamkeits-Assistenten schließt aus diesen Daten auf den tatsächlichen momentanen Grad der
Wachsamkeit oder Müdigkeit.
Den gläsernen Autofahrer soll es dadurch aber nicht geben. Der Aufmerksamkeits-Assistent zeichnet keinerlei Daten auf. Somit
besteht keine Gefahr, dass Informationen weitergegeben oder im nachhinein ausgewertet werden können.
Der Aufmerksamkeits-Assistent folgt der allgemeinen Philosophie der BMW Group, wonach der Fahrer niemals entmündigt oder aus der Verantwortung genommen wird. Der Fahrer soll unterstützt werden, indem er möglichst frühzeitig gewarnt wird, wenn seine Aufmerksamkeit nachlässt. Letzten Endes liegt es aber dann beim Fahrer selbst, ob er diese Warnung beherzigt und durch geeignete Maßnahmen einer weiteren Ermüdung am Steuer entgegenwirkt. Dies könnte bei nur schwacher Minderung der Aufmerksamkeit zum Beispiel durch Frischluftzufuhr geschehen. Da solche Maßnahmen aber immer nur begrenzt helfen, sind regelmäßige Pausen oder im Zweifelsfall eine längere Fahrtunterbrechung mit einem erholsamen Schlaf oft die einzige Lösung des Problems.