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Sonntag, 13. Oktober 2024
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KBA kommuniziert nicht, VW verliert sich in Peinlichkeiten

KBA ordnet VW-Rückruf an

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat den Rückruf der in Deutschland vom Abgasskandal betroffenen VW-Modelle angeordnet. Sowohl die Behörde als auch der Autobauer kommunizieren merkwürdig.
KBA ordnet VW-Rückruf an
KBA
Das KBA hat einen Rückruf
der schmutzigen VW-Diesel angeordnet
Nachdem Volkswagen dem Kraftfahrt-Bundesamt in der vergangenen Woche seinen Maßnahmenplan zur technischen Aufarbeitung der Abgasaffäre bei Dieselmotoren vorgelegt hatte, entschied die Behörde nun, einen Rückruf offiziell anzuordnen. Die Entscheidung kommt vor dem Hintergrund des Umfangs der Betrügereien, der großen Aufmerksamkeit für den Skandal und der anderenfalls angekündigten Klage der Deutschen Umwelthilfe nicht überraschend.

Was viele Medien heute berichteten und ein Sprecher bestätigte, ist bis zum späten Nachmittag noch immer nicht in Textform kommuniziert, weder vom KBA noch vom übergeordneten Verkehrsministerium. Verkehrsminister Dobrindt bestätigte am Rande des Haushaltsausschusses vor Journalisten die Anordnung der "unabhängigen Behörde".

Bei Volkswagen, wo man offenbar allen Ernstes auf einen freiwilligen Rückruf gesetzt hatte, heißt es, man begrüße die schnelle Entscheidung des KBA. Man werde in Europa (EU 28-Märkte) insgesamt rund 8,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen, davon laut Behörde in Deutschland rund 2,4 Millionen, erklärten die Wolfsburger. Außerhalb der EU werde individuell in jedem Land im Detail geklärt, welche Abgasklassen des Motors "EA 189" tatsächlich betroffen seien.

Volkswagen rühmt sich nun, man werde "aktiv auf die Kunden zugehen" und diese informieren. Außerdem ist es dem Autobauer, der eine transparente Aufklärung versprochen hat, nicht peinlich zu behaupten, mit der KBA-Entscheidung herrsche "für die Kunden nun Klarheit bezüglich der weiteren uneingeschränkten Nutzung der Fahrzeuge" - als wenn es darum ginge und als wenn das je ernsthaft zur Entscheidung gestanden hätte. "Alle betroffenen Fahrzeuge sind ohnehin weiterhin technisch sicher und fahrbereit", heißt es in dem Statement weiter, der Autobauer lässt sich sogar zu der Aussage hinreißen, die Aktion sei für die Kunden kostenlos.

Der Zeitplan, wonach ab Januar mit der rein softwareseitigen Überarbeitung bei den 2,0-Liter-Motoren begonnen werden soll, ist nach wie vor aktuell. Die Modelle mit dem 1,2 TDI und 1,6 TDI benötigen nach jetzigem Stand auch ein "echtes" Update an Motor und/oder Abgassystem - eine aufwändige Aktion, zumal die alten Modelle auf den PQ-Plattformen nicht so flexibel sind wie die neuen auf MQB-Basis. Beim 1,6-Liter-Motor ist der Rückruf-Start erst auf September 2016 terminiert.

Alle neueren Autos von VW, VWN, Audi, Seat und Škoda mit dem EA189-Nachfolgemotor EA 288 sind von dem Abgasskandal, wie mehrfach beteuert, nicht betroffen.
text  Hanno S. Ritter
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