Mazda
Kürzer, leichter, markanter:
Neuer Mazda MX-5
Pünktlich zum 25jährigen Jubiläum zeigt Mazda die neue Generation des MX-5. Der Roadster wird kompakter und leichter, bleibt zurückhaltend
motorisiert und bezahlbar, verzichtet auf die Coupé-Variante – und bringt einen scharf geschnittenen, fast etwas aufdringlichen Look mit.
Der Mazda MX-5 ist ein besonderes Auto. Eines, das es schon 25 Jahre gibt. Eines, das einst das Segment kompakter Roadster neu belebte. Eines,
das als Vorbild für viele europäische Autobauer diente, die daraus Audi TT, Mercedes SLK oder Fiat Barchetta machten. Eines, das selbst jene,
die Mazda, Sportwagen oder Vierzylindern skeptisch gegenüberstehen, überwiegend sympathisch finden. Eines, das sich fast 950.000 Mal verkauft hat,
mehr als jeder andere Roadster.
Die neue, inzwischen vierte Generation zu entwickeln, erscheint da wie Glücksgriff und schwere Bürde zugleich. Mazda hat es angepackt und letzte
Nacht an vier Standorten weltweit gleichzeitig das Ergebnis präsentiert: Den ganz neuen MX-5. Er besinnt sich auf die Kernwerte speziell der
ersten Generation: klein zu sein, viel Fahrspaß zu vermitteln, hübsch anzusehen zu sein. Soweit man es bisher beurteilen kann, ist Mazda das geglückt.
Der Roadster sieht ansehnlich aus, wenn auch der Fortschritt hier nicht so auffällig sein mag wie bei anderen Mazda-Baureihen, die von
der sogenannten KODO-Designsprache noch stärker profitiert haben. Die jüngste Ausgabe setzt auf schärfer geschnittene Linien, einen markanteren
Kühlergrill, auffälligere Leuchten und stärker betonte Radhäuser. Während Letzteres dem Auto prima steht, schrammt er ansonsten gerade noch am
Attribut "aufdringlich" vorbei. Schade, dass Mazda noch immer auf eine das Bild störende Antenne am hinteren Kotflügel setzt und auf
Seitenblinker in der Karosserie statt im Außenspiegel.
Neu ist die Platzierung von Tagfahrlicht respektive Rückfahrscheinwerfern in den Schürzen sowie das ebenfalls in die Heckschürze gewanderte
Nummernschild. Die Motorhaube verläuft etwas niedriger als bisher, die A-Säulen fallen dünner aus, und die Kabine ist etwas weiter hinten angeordnet.
Das Interieur beschreibt Mazda als symmetrisch, tatsächlich ist es genau das ausweislich der ersten Bilder nicht: Zu sehen ist ein enges,
tiefes Ambiente, das durch den neuen, hoch aufragenden Zentral-Bildschirm, die mittig nur einzeln vorhandene Lüftungsdüse und die unmögliche
manuelle Handbremse respektive deren unmöglich angeordneten Hebel geprägt ist.
Positiv: Insgesamt widersetzt sich der neue Mazda dem Trend des größer/schwerer/schneller. So misst die neue Generation 3,92 Meter in der Länge
und damit rund acht Zentimeter weniger als bisher. Zusätzlich konnten die Ingenieure das Gewicht um bis zu 100 kg senken und damit trotz
gestiegener Komfort- und Sicherheitsanforderungen auf das Niveau der ersten Generation von 1989. Motorhaube, Kofferraumdeckel, die vorderen Kotflügel
sowie der vordere und hintere Stoßfänger-Träger sind daher aus Aluminium gefertigt, und auch das Gewicht des Stoffverdecks konnte nochmals reduziert
werden. Breite (+ 1 cm) und Höhe (- 1 cm) liegen ungefähr auf dem bekannten Niveau - ebenso der Radstand (- 1,5 cm), womit sich Überhänge reduzieren
und die Proportionen verbessern.
Der Motor wurde zentraler angeordnet; dies führt zusammen mit dem niedrigeren Schwerpunkt für eine bessere Straßenlage. Apropos Motor: Zwei längs montierte
Vierzylinder-Benziner sind wie bisher im Angebot, sie entstammen der neuen "SkyActiv"-Generation und dürften auf etwa 130 und 160 PS kommen. PS im Überfluss sind weiter
nicht das Metier des Zweisitzers, er leistet als Topmodell sogar weniger als manche Wettbewerber in der Basis. Für die Kraftübertragung an die
Hinterachse sorgen neu entwickelte, manuelle und automatische Sechsgang-Getriebe.
Bis der neue MX-5 nach Deutschland kommt, wird es mindestens Frühling werden. Zeit, ein paar Euros auf die Seite zu schaufeln, wobei sich der
Roadster auch hier treu bleibt: Die Basis wird unterhalb von 25.000 Euro liegen, vielleicht sogar unterhalb von 24.000 - und die Wahlmöglichkeit
zwischen echtem Verdeck und dem nicht recht zum Wagen passenden Hardtop hat Mazda sinnvollerweise auch gleich eingestampft.