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Donnerstag, 25. April 2024
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Gelungene Designauffrischung / Technik nahezu unverändert

Facelift Škoda Yeti: Das zweite Gesicht

Škoda
Geglättete Front:
Facelift für den Škoda Yeti
Vier Jahre nach dem Start frischt Škoda den Yeti auf. Das Kompakt-SUV fährt mit einer gelungen aufgewerteten Designsprache an Front und Heck in die zweite Lebenshälfte, neu aufgeteilt in eine On- und eine Offroad-Variante. Technisch tut sich dagegen kaum etwas. Nein, diese weit oben sitzenden, runden Nebelscheinwerfer am Škoda Yeti waren nie der Weisheit letzter Schluss. Allerdings haben sie dem Auto zu einem Gesicht in der Menge verholfen, und je nach Perspektive und Fahrzeugfarbe waren sie manchmal sogar ansprechend.

Dass dieses Gesicht dem Facelift zum Opfer fallen würde, war so klar wie Kloßbrühe, und so schaut der Yeti fortan also etwas weniger eigenständig in die Welt. Wer die Bilder auf sich wirken lässt, wird aber nicht umhin kommen, den neuen Look schnell als den klar besseren zu identifizieren: Die Front wirkt hochwertiger, wozu auch die neu gezeichneten Scheinwerfer und die dreidimensionaler, auf Breitenwirkung optimierte Frontschürze beitragen. Das Markenlogo in seiner neuen Form sitzt jetzt auf der Motorhaube und nicht mehr im Kühlergrill, der eine elegantere Einfassung trägt. Die Motorhaube reicht etwas weiter in die Kotflügel herein, was en vogue ist, aber nicht unbedingt ein Fortschritt, weil man aus seitlicher Perspektive die Fuge mehr sieht.

Yeti-Merkmale wie die schwarzen A-Säulen und die entgegen dem Trend in Wagenfarbe lackierten B-Säulen hat Škoda beibehalten, auch die Außenspiegel bleiben unangetastet. Neue Räderdesigns sind an den Flanken die einzigen Neuheiten. Am Heck bleibt das seitliche Blech schon aus Kostengründen unangetastet. Die Heckleuchten bekommen ein neues, markanteres und auf Wunsch auch LED-bestücktes Innenleben, der Stoßfänger wirkt breiter und trägt besser geformte Rückstrahler. Die Heckklappe selbst verfügt nun wie alle modernen Škoda über die kubistischen Dreieckselemente neben dem Kennzeichen - ein ebenso simpler wie feiner Designkniff, der zusammen mit den flankierenden Maßnahmen wie dem Falz unten an der Klappe dem Auto bestens steht.

Neu ist, dass Škoda zweier individuelle Designlinien anbietet. Zur Wahl stehen der "City-Look" sowie der "Off-Road-Look". Die wesentliche Differenzierung besteht darin, dass bei ersterer Elemente wie Stoßfänger, Unterfahrschutz, Seitenleisten und Türschweller in Wagenfarbe lackiert, während sie sonst in schwarzem Kunststoff gehalten sind. Auch die Dachreling trägt ein leicht abweichenden Look. Der Metallic-Farbfächer wird um "Moon-Weiß", "Jungle-Grün", "Metal-Grau" und "Magnetic-Braun" erweitert, letztere Farbe steht nur für das Topmodell Yeti L&K zur Verfügung.

Neu im Angebot ist das LED-Tagfahrlicht in den optionalen Bi-Xenon-Scheinwerfern, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem Kessy und eine Rückfahrkamera, die Škoda interessanterweise hier erstmals im gesamten Programm offeriert und tatsächlich "Optical Parking Assistant" nennt. Der Parklenkassistent heißt fortan "Automatic Parking Assistant" und versteht sich auch aufs Quer-Einparken und Längs-Ausparken.

Das Interieur wird nur dezent aufgefrischt, Mittel zum Zweck sind modifizierte Dreispeichen-Lenkräder in gleich sieben Variationen, neue Dekorleisten sowie neue Stoffe und Muster für die Sitzbezüge. Als sogenannte Simply-Clever-Lösungen halten ein doppelseitiger Bodenbelag und eine herausnehmbare LED-Leuchte im Kofferraum, ein Warnwestenhalter unter dem Fahrersitz und ein Abfallbehälter Einzug. Unverändert bleibt das große Platzangebot speziell im Fond und im Hinblick auf die Kopffreiheit sowie das VarioFlex-Rücksitzsystem: Dabei können die drei Rücksitze einzeln umgeklappt oder herausgenommen und die äußeren Sitze bei entnommenem Mittelsitz quer verschoben werden.

Das Motorenangebot bleibt im Grundsatz unverändert. Vier Diesel und drei Benziner decken den Bereich zwischen 105 und 170 PS ab. Der 1,6 TDI mit 105 PS steht künftig in Kombination mit dem 7-Gang-DSG auch als sparsamere "Green tec"-Variante zur Wahl, als besonders sparsamerer, handgeschalteter "Greenline" bleibt es bei 4,6 Litern Verbrauch. Auch sonst sind Verbrauchsfortschritte nicht an der Tagesordnung - die überarbeiteten Motoren gleicher Leistung verbaut VW nur in Modelle auf Basis des Modularen Querbaukastens, den natürlich erst der nächste Yeti nutzen wird.

Premiere feiert das Yeti-Facelift auf der IAA im September, der Verkauf startet noch in diesem Jahr. Preise liegen noch nicht vor, dürften aber nur leicht steigen. Seit der Einführung des Yeti als seinerzeit fünfter Škoda-Baureihe hat der tschechische Hersteller nach eigenen Angaben über 263.000 Yeti verkauft, zuletzt sogar mit steigender Tendenz. Die dürfte nächstes Jahr weiter zulegen, denn das schon bisher angenehme Auto hat optisch zweifellos gewonnen.
text  Hanno S. Ritter
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