Škoda
Neu ab Herbst:
Škoda Rapid Spaceback
Mit einer zweiten Karosserievariante ergänzt Škoda die Baureihe Rapid. Der Rapid Spaceback ist Audi-like
eine Mischung aus Schrägheck und Kombi, sieht besser aus als die Limousine und bietet zusätzliche Extras
– nicht aber space.
Wenn der Škoda Rapid die Lücke zwischen Fabia und Octavia gefüllt hat, so füllt fortan der Rapid Spaceback
die Lücke zwischen Rapid und Octavia Combi. Jedenfalls wenn man so will, denn mit der Verortung von Škodas
jüngstem Modell ist es so eine Sache: Konzeptionell mit der Schrägheckform kommt der Spaceback konzernintern
dem VW Golf am nähesten, technisch aber ist VWs Dauerbrenner aber natürlich mit dem Octavia und nicht mit dem
noch auf der alten Plattform aufbauenden Rapid verwandt. Mit rund 4,31 Meter Länge liegt der Rapid Spaceback
über dem Golf auf dem Niveau des optisch mehr auf Kombi getrimmten Audi A3 Sportback, aber unter dem Golf Variant.
Was die Länge betrifft, so ist der Spaceback tatsächlich 18 Zentimeter kürzer als das Stufenheck-Modell,
wenn es auch auf den ersten Bildern eher andersherum wirkt. Der Radstand beträgt hier wie dort 2,60 Meter,
was dem Spaceback mithin einen optisch vorteilhaften kürzeren hinteren Überhang beschert. Bis zur B-Säule
sind beide Ausführungen naturgemäß identisch, und dies gilt auch für die Technik, die aus Kostengründen dem
aktuellen Octavia-Standard hinterherhinkt.
Wo beim Stufenheck eine relativ breite C-Säule hinter einem etwas unmotiviert nach unten vorne auslaufenden
Seitenfenster in den Kofferraum übergeht, schließt sich beim Spaceback ein drittes, nach oben abgewinkeltes
Fenster mit schmaler C-Säule an. Das Heck ist einerseits so wie bei allen neueren Škoda: angenehm gerade,
unprätentiös, mit nur einteiligen Rückleuchten und dem dreidimensional eingefassten Kennzeichen. Andererseits
haben sich die Marketing-Strategen ein neues Extras einfallen lassen: Auf Wunsch reicht die Heckscheibe etwa zehn
Zentimeter weiter nach unten, umfasst dann mit tiefschwarzer Tönung auch jenen Bereich, wo die Schriftzüge und
das Markenlogo sitzen - entfernt so wie beim VW Up.
Optisch kommt dies besonders mit dem optionalen Panorama-Glasdach zur Geltung, das ein komplett schwarzes Dach beinhaltet.
Modelle mit dieser Lösung betonen diesen Effekt der schwarzen langen Fläche durch einen vergrößerten, schwarzen Dachkantenpoiler
anstelle des konventionell in Wagenfarbe lackierten. Das Glasdach bietet Soda erstmals beim Rapid an, ebenso sind
Xenon-Scheinwerfer als neue Option angekündigt.
Hinter der Heckklappe fasst der Kofferraum 415 Liter, das sind jeweils 35 mehr als etwa beim kürzeren Golf und beim
gleich langen Audi, aber auch 135 weniger als bei der Limousine. Egal, mag man denken, dafür ist der Spaceback
flexibler - aber natürlich stimmt das nicht, sieht die Limousine doch so aus wie eine Limousine, ist de facto
aber auch mit einer Heckklappe und nicht einem Kofferraumdeckel ausgerüstet, demnach Kühlschrank-fähig. Maximal
schluckt der Spaceback 1.380 Liter gegenüber 1.490 beim "normalen" Modell, womit er möglicherweise der
schönere Rapid ist, das Attribut "space" aber als reines Marketinggewäsch bezeichnen lassen muss.
Technisch sind Kurzheck und Stufenheck naturgemäß identisch, halten also mit alter Basis, einfacherer Ausstattung
und weniger Optionen Respektabstand zum Octavia-/Golf-Standard. Motorseitig stehen die bekannten Aggregate zur
Verfügung, namentlich die TSI-Benziner mit 86, 105 und 122 PS und die Diesel mit 90 PS (jetzt auch in der Limousine
bestellbar) und 105 PS. Im Basismodell werkelt noch der alte Dreizylinder-Otto mit 75 PS, den man sich nicht freiwillig
antun sollte.
Premiere feiert der Rapid Spaceback auf der IAA im September, die Markteinführung dürfte kurz darauf anstehen.
Preise nennt Škoda noch nicht, aber dass der kürzere Rapid der teurere sein wird, liegt auf der Hand. Weil er
in den Augen der meisten Kunden auch der schönere sein wird, dürfte er in
Deutschland schnell zur meistverkauften Rapid-Variante
avancieren, und dabei weniger dem Stufenheck als vielmehr Fabia Kombi und Octavia Konkurrenz machen. Das hat Škoda
einkalkuliert, Hauptsache, die Kunden bleiben bei der und kommen überhaupt zur Marke, die bis 2018 bekanntlich 1,5 Millionen
Autos jährlich verkaufen will - mindestens.