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Donnerstag, 28. März 2024
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Zweite Generation mit unruhigem Design und unveränderter Antriebspalette

Neuer Toyota Auris: Nicht alles Gold glänzt

Toyota
Pemiere in Paris:
Toyota Auris II
Der nächste Kompaktwagen von Toyota wird wieder Auris heißen und nicht zum traditionellen Namen Corolla zurückkehren. Erste Bilder zum Auris II hat Toyota jetzt veröffentlicht – und sie werden wiederum meist keinen Jubel auslösen: Auf bieder folgt überzeichnet. Über Geschmack kann man (nicht) streiten, heißt es, und doch dürften sich Autokenner verwundert die Augen reiben ob der ersten Fotos zum Toyota Auris II. Gegenüber der formal bereits mäßigen ersten Generation ist die Neuauflage zwar markanter geworden, dürfte aber am Geschmack der meisten deutschen Kunden vorbeirauschen.

Das Auto, erster Schritt in einer geplanten Produktoffensive im europäischen Kompaktwagensegment, zeigt das neue Markengesicht von Toyota. Wesentliches Merkmal ist der sogenannte "keen look" der Scheinwerfer mit einem V-fömigen Kühlergrill und einem großen, trapezförmig ausgestalteten unteren Lufteinlass, der auch das Kennzeichen beherbergt. Auffällig sind zudem die Einfassungen der Nebelscheinwerfer mit ihrer Dreiecksform. Während das Verbannen des vorderen Dreiecksfensters positiv erscheint, verwundert das Festhalten an den eckigen Außenkanten der Radhäuser. Das dritte Seitenfenster sitzt nun in der C-Säule anstatt im hinteren Fenster, was sicher ebenfalls ein Fortschritt ist.

Die Seitenlinie sitzt soweit ersichtlich höher als bisher und weist unterhalb der Fenster eine stärkere Sicke auf. Das Heck wirkt, mehr noch als die Front, völlig überzeichnet: Die nun geteilten Rückleuchten erscheinen zu groß und unförmig, der Heckwischer zu klein, die dritte Bremsleuchte mit ihrem hellen Ruhezustand zu auffällig, das Markenlogo gequetscht und die Griffmulde für den Kofferraum mit der sichtbaren Rückfahrkamera ebenso überflüssig wie unschön. Flankiert wird dies durch einen in Chrom gefassten optischen Diffusor in einer schwülstig wirkenden Heckschürze mit vertikalen Rückstrahlern und nicht optimal integrierten Parksensoren.

Das Design, das Toyota in einer ersten, heute verschickten Mitteilung schon sprachlich lieblos als "attraktiv" und "dynamisch" bezeichnet, wirkt jedenfalls auf den ersten Bildern überraschend unausgegoren, überzeichnet, schnelllebig und keinesfalls wertig.

Die Karosserie ist deutliche 5,5 Zentimeter niedriger als bisher und liegt mit 1,46 Metern näher am Klassenüblichen als bisher. Resultat ist u.a. ein guter Luftwiderstandsbeiwert von cW=0,28 und ein niedrigerer Schwerpunkt für bessere Handling-Eigenschaften. Bei unverändertem Radstand von 2,60 Metern wuchs die Länge um drei Zentimeter auf 4,275 Meter - ein ordentliches, aber nicht tolles Verhältnis. Toyota hat eine verbesserte Sitzposition für den Fahrer und 20 Millimeter mehr Knieraum im Fond angekündigt. Zugleich wurde die Kofferraum-Länge um merkliche neun Zentimeter gestreckt, bleibt mit 360 Litern aber insgesamt durchschnittlich.

Antriebsseitig gibt es keine Neuerungen. Die Diesel mit 1,4 und 2,0 Litern Hubraum und die 1,3- und 1,6-Liter-Benziner werden vom Hybrid-Otto flankiert. Nach Toyota-Planungen soll immerhin ein Drittel der Kunden zu diesem System greifen. Fahrleistungs- und Verbrauchswerte liegen noch nicht vor, sie dürften aber nur minimal besser ausfallen als bisher, zumal die Gewichtseinsparung nur maximal 40 Kilo gegenüber dem Vorgänger beträgt.

Premiere feiert der in Großbritannien gebaute Auris II auf dem Pariser Autosalon Ende September, Angaben zum Marktstart machte Toyota noch nicht.
text  Hanno S. Ritter
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