Wer Kinder im Straßenverkehr vor Unfällen schützen will, muss neue Wege gehen. Eine bundesweite Aktion soll den
Schwächsten im Straßenverkehr mehr Sicherheit geben. Unter dem Namen yellowflash wurde der Öffentlichkeit am 25. August 2000 in Düsseldorf erstmals ein "intelligentes" Verkehrszeichen vorgestellt und gleichzeitig ein neues Internetportal
zum Thema Kindersicherheit gestartet.
Entstanden ist die Idee yellowflash als Gemeinschaftsaktion der Leverkusener Firma via traffic controlling GmbH und der
Verkehrswacht Düsseldorf. Das Leverkusener Unternehmen produziert bereits seit einigen Jahren Systeme zur Verkehrsmessung
und -führung. Das neue Verkehrszeichen hat den Vorteil, das es im Unterschied zu herkömmlichen Verkehrsschildern auf das
Fahrverhalten eines herannahenden Fahrzeuges reagiert. Sobald ein Fahrzeug die zulässige Höchstgeschwindigkeit von
beispielsweise 30 km/h überschreitet, machen gelbe Intervallblitze den Fahrer auf seine Geschwindigkeit aufmerksam. Der
Betreiber kann die zulässige Höchstgeschwindigkeit individuell einstellen.
Durch die "intelligente" Form der Verkehrsbeeinflussung werden Autofahrer bei überhöhter Geschwindigkeit nicht wie
gewohnt "zur Kasse gebeten", sondern auf sanfte Art auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Dies verhindert Frust und Ärger
über Bußgelder und setzt auf den positiven erzieherischen Effekt des Verkehrszeichens. Ein weiterer Vorteil: bei den
Autofahrern tritt kein Gewöhnungseffekt ein, denn das Verkehrszeichen reagiert nur, wenn das Fahrzeug zu schnell fährt.
Aber auch sonst haben die Entwickler praxisgerecht und nicht stur autofeindlich gedacht: So
lässt sich der Betrieb des
Verkehrszeichens auch programmieren. Das ermöglicht ein Abschalten z.B. während der Schulferien oder in den Abendstunden.
Bei so viel Innovation versteht es sich schon fast von selbst, dasss Solarenergie die treibende Kraft ist.
Das neue Verkehrszeichen warnt Autofahrer vor Unfallgefahren insbesondere an Schulen und Kindergärten. Die
Sponsoringkampagne hat sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung zum Engagement für mehr Kindersicherheit zu bewegen. Die
Unfallstatistiken gehen trotz weitreichender Maßnahmen nicht dauerhaft zurück. Im vergangenen Jahr ist die Anzahl an
Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Kindern bundesweit um neun Prozent gestiegen. Yellowflash soll helfen, die
Unfallgefahren für Kinder im Straßenverkehr zu reduzieren. Und tatsächlich: Erste positive Ergebnisse des Düsseldorfer
Pilotprojektes kann die ortsansässige Verkehrswacht vermelden. Seit der Installation des yellowflash sei ein
verantwortungsvolleres Fahrverhalten der Autofahrer zu beobachten.
Neue Form der Finanzierung / Sponsoren gesucht
Während derzeit Städte und Gemeinden den Einsatz von Verkehrsschildern bezahlen, wird yellowflash ausschließlich über
Sponsoren finanziert. In Zeiten knapper Haushaltsmittel ist dies für die meisten bundesdeutschen Kommunen eine ideale
Alternative, um sich für mehr Kindersicherheit an Schulen und Kindergärten einzusetzen. In erster Linie sollen sich
Unternehmen, Verbände, Vereine oder Privatpersonen durch den Kauf des yellowflash vor Ort für mehr Kindersicherheit
engagieren. Entsprechende Verträge und Vereinbarungen werden dann zwischen der Kommune als Betreiber und dem Sponsor
vereinbart.
Für die Auftaktaktion in Düsseldorf haben sich die Mercedes-Benz Niederlassung in Düsseldorf sowie die Düsseldorfer
Verkehrswacht als Sponsor beteiligt. Beide Sponsoren haben dabei die Möglichkeit als Zeichen ihres Engagements für mehr
Kindersicherheit ihr Firmenlogo auf der Rückseite des Schildes zu platzieren. Darüber hinaus können sich die Sponsoren
auf dem Internetportal yellowflash.de präsentieren.
Die neue Informationsplattform zum Thema Kindersicherheit im Internet hält weitere Hinweise und Tipps bereit. Unter
yellowflash.de finden sich Empfehlungen zu vorsichtigem Verkehrsverhalten für Autofahrer sowie Statistiken und Fachbeiträge über die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr. Weitreichende Links zu Organisationen und beteiligten
Sponsoren geben einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten. Zur Zeit werden für das Informationsportal
Organisationen und Verbände angesprochen, um das Portal mit Inhalten zu füllen. Über das Internet soll ein bundesweites
Netzwerk aufgebaut werden, um den Informationsfluss zum Thema Kindersicherheit zusammenzuführen.