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Freitag, 29. März 2024
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Statement von Young-Kook Lee, Präsident von Daewoo Motor

Umstrukturierungs- und Neuordnungsprozess bei Daewoo

Daewoo Logo; Bild: Daewoo Nachdem Daewoo Motors in Korea kürzlich für zahlungsunfähig erklärt wurde (Autokiste berichtete), gibt es nun auch ein offizielles Statement von Young-Kook Lee, Präsident des Unternehmens, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Wir zitieren wörtlich:

"Daewoo Motor in Korea hat beschlossen, im Rahmen eines Insolvenzverfahrens eine Umstrukturierung vorzunehmen. Während die Medien dies als einen Konkurs bezeichneten, unterscheidet sich das Verfahren in Korea von dem Verfahren, das allgemein als Konkurs bekannt ist. Es handelt sich hierbei um einen ausgesprochen positiven Schritt, der dazu beitragen wird, Daewoo Motor wieder zu einer starken und gesunden Firma zu machen und den derzeitig im Gange befindlichen Eigentumsübergang zu beschleunigen.

Die Entscheidung für das Insolvenzverfahren wurde ganz bewusst in positiver Absicht von Daewoo Motor gemeinsam mit den Gläubigern und der koreanischen Regierung getroffen. Vor mehreren Jahren haben Kia Motor Co. und Samsung Motor Inc. in Korea ähnliche Maßnahmen ergriffen, um derartige schwierige Situationen zu meistern, was für beide Gesellschaften ein sehr positives Ergebnis gebracht hat. Daewoos derzeitige allgemeine Lage sieht sogar sehr viel günstiger aus als die Fälle Kia Motors Co. oder Samsung Motor Inc. damals.

Um genau zu sein, befindet sich Daewoo Motors Co. in einem Umstrukturierungs- und Neuordnungsprozess, der die Senkung der Gemeinkosten und die Rückkehr zur weltweiten Rentabilität beabsichtigt. Dieser "Selbstrettungsplan" impliziert auch starke Anpassungen bei den Belegschaften in Korea, wozu auch Entlassungen, Gehaltskürzungen und andere schwer zu erbringende Opfer gehören. Leider stellt die koreanische Gewerkschaft mit ihrer unnachgiebigen Weigerung, einer notwendigen Reduzierung der Beschäftigtenzahlen zuzustimmen, ein ernsthaftes Hindernis bei der Umstrukturierung dar. Da Daewoo Motor keine andere Alternative blieb, hat sie das Insolvenzverfahren aus strategischen Gründen beantragt, um den Widerstand der Gewerkschaft gegen die Reduzierung der Beschäftigtenzahlen zu überwinden. Mit diesem Insolvenzverfahren ist Daewoo Motor nun in einer guten Ausgangsposition, um den Übergang der Gesellschaft an einen neuen Eigentümer, der vielleicht General Motors heißen könnte, zu beschleunigen.

Eine Umstrukturierung in Folge eines Insolvenzverfahrens ist in Korea ein Prozess, der mit sehr viel weniger Auflagen als ein Konkursverfahren in vielen anderen Ländern verbunden ist. Aufgrund des besonderen Engagements und der Unterstützung der koreanischen Regierung werden die Lieferanten von Ersatz- und Einzelteilen auch im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in voller Höhe bezahlt. Somit genießen die Lieferanten von Ersatzteilen und Material vollen Schutz, und der weitere Materialfluss zur Sicherung der geplanten Fahrzeugproduktion ist gewährleistet. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten der Gewerkschaften nach koreanischem Gesetz im Falle eines Insolvenzverfahrens sehr beschränkt, so dass sichergestellt wird, dasss die Fahrzeugproduktion ohne störende Einflüsse der Gewerkschaften fortgeführt werden kann. Dies gilt auch für die zukünftigen Ersatzteillieferungen an die Inlands- und Weltmärkte.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Daewoo eine glänzende Zukunft vor sich hat. Im Ergebnis dieses Umstrukturierungsprozesses wird Daewoo Motor entweder durch den Verkauf der Gesellschaft oder als eine neue eigenständige Firma mit starker und gesunder Struktur zu neuem Leben erwachen."
text  Hanno S. Ritter
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