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Donnerstag, 25. April 2024
Detaillierte Darstellung bis auf Hausnummernebene

Interaktiver Unfallatlas zeigt Unfallorte genau wie nie zuvor

Rund 820 Verkehrunfälle mit Personenschaden ereignen sich in Deutschland jeden Tag. Durchschnittlich sterben dabei neun Menschen. Doch wo und mit welcher Beteiligung und Folge passieren diese Unfälle eigentlich? Ein neues Statistik-Tool gibt darüber Aufschluss, und das erstmals sehr detalliert bis auf Hausnummernebene.
Interaktiver Unfallatlas zeigt Unfallorte genau wie nie zuvor
Screenshot Unfallatlas
Der neue interaktive Unfallatlas zeigt exakte Unfallorte
mit diversen Filterfunktionen für neun Bundesländer
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Wo passieren in meiner Stadt die meisten Verkehrsunfälle? Wo bin ich auf meinem Weg zur Arbeit besonders gefährdet, welche Kreuzungen oder Autobahnabschnitte sind besonders unfallträchtig? Wo gab es Unfälle mit Verkehrstoten? Waren Pkw, Motorräder, Fahrräder oder Fußgängerinnen und Fußgänger am Unfall beteiligt?

Antworten auf all diese Fragen hat der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, der jetzt online gegangen ist. Erstmals werden in dieser Karte Unfälle mit Personenschaden nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen sichtbar gemacht. Dabei können Nutzer selbst auswählen, ob alle Unfälle oder nur Unfälle mit bestimmten Verkehrsmitteln angezeigt werden. Eine ergänzende Tabelle enthält Zusatzinformationen – zum Beispiel, ob es sich um einen Unfall mit Verkehrstoten, Schwer- oder Leichtverletzten handelt.

Der Unfallatlas enthält Angaben aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle für die Jahre 2016 und 2017, die auf Meldungen der Polizeidienststellen basieren. In mehreren Bundesländern nimmt die Polizei die Geokoordinaten der Unfälle bei der Unfallaufnahme allerdings nicht beziehungsweise noch nicht vollständig auf. Daher enthält der Atlas derzeit erst die Unfalldaten von neun Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein; siehe Nachtrag).

Der Atlas steht jedermann kostenfrei im Web zur Verfügung, Link im nachfolgenden Kasten. Die ihm zugrundeliegenden Daten sowie ausgewählte weitere Zusatzinformationen können auch als OpenData-Download (zum Beispiel in csv) heruntergeladen werden. Dieses Angebot richtet sich zum Beispiel an die kommunale Verkehrsplanung oder den Datenjournalisten, die dadurch regional tief gegliederte Unfalldaten für eigene Anwendungen mit anderen Daten kombiniert nutzen können.
Nachtrag, 01.12.2018: Der Unfallatlas wurde jetzt um die Bundesländer Brandenburg, Rheinland-Pfalz und das Saarland ergänzt.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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