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"Persönlichkeit des Jahrzehnts": |
Crain |
Ferdinand Piëch bei der Preisverleihung |
Der ehemalige Audi- und VW-Chef Ferdinand K. Piëch ist die "Persönlichkeit des Jahrzehnts", geht es nach den Lesern
des Branchenblatts Automobilwoche. Auch Audi, Bosch, ElringKlinger, AVAG und Mini wurden jetzt mit dem "Auto-Star des
Jahrzehnts" ausgezeichnet.
Piëch, heute Aufsichtsratschef des VW-Konzerns, ging aus der Leserwahl mit 3.300 Teilnehmern mit überwältigender Mehrheit von
34 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. Dafür überreichte ihm die Zeitung am Donnerstagabend im Bayerischen Hof in München
den "Auto-Star des Jahrzehnts". In seiner Laudatio auf Piëch sagte Linde-Vorstandschef Wolfgang Reitzle, dank Piëch sei Volkswagen
"größer und gesünder als je zuvor". Auch als Techniker habe Piëch Herausragendes geleistet: "Wir dürfen gespannt sein, was Sie sich
für das nächste Jahrzehnt vorgenommen haben." Piëch erhielt von den anwesenden Automobilmanagern zahlreicher Zulieferer, Händler
und Autohersteller stehende Ovationen.
Der Auto-Star für die Marke des Jahrzehnts ging, ebenfalls durch Leserwahl, an Audi. Die Marke mit den vier Ringen bekam 29 Prozent
der Stimmen und landete damit deutlich vor Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. Vorstandschef Rupert Stadler nahm den Preis "im Namen
aller Audi-Mitarbeiter" entgegen und bedankte sich bei Piëch und dem ebenfalls anwesenden VW-Vorstandschef Martin Winterkorn für
die Unterstützung. Ausdrücklich bezog Stadler auch seine Vorgänger ein.
Die weiteren Auszeichnungen wurden nicht per Leserwahl ermittelt, sondern durch eine Jury vergeben. Sie kürte Bosch zum Zulieferer
des Jahrzehnts. Bosch habe durch seine Innovationskraft, seine frühzeitige Globalisierung und sein ökologisches und soziales Engagement
in den vergangenen zehn Jahren Herausragendes geleistet, hieß es zur Begründung. "Ohne Bosch stünde die deutsche Automobilindustrie nicht
dort, wo sie ist: technologisch an der Spitze", sagte Automobilwoche-Chefredakteur Guido Reinking.
Den Auto-Star für den Händler des Jahrzehnts bekam Albert Still, Aufsichtsratsvorsitzender der Augsburger AVAG-Gruppe. Der größte
Neu- und Gebrauchtwagenhändler Deutschlands habe als mittelständisches Unternehmen bisher nicht nur alle Krisen überstanden, sondern
durch eine vorsichtige Expansion und Internationalisierung des Geschäft erfolgreich ausgebaut. "Hätte Opel überall einen so hohen
Marktanteil wie an den AVAG-Standorten, in Augsburg sind es 24,6 Prozent, die deutsche GM-Tochter wäre kerngesund", sagte
Automobilwoche-Herausgeber Helmut Kluger. Die AVAG ist der größte Opel-Händler der Welt.
Autoaktie des Jahrzehnts wurde das Papier des Autozulieferers und Dichtungsspezialisten ElringKlinger. Mit einem Wertzuwachs von 1346
Prozent ließ das mittelständische Unternehmen alle anderen Autoaktien auf dem Kurszettel der Automobilwoche weit hinter sich. "ElringKlinger
ist für mich geradezu ein Synonym für den innovativen, selbstbewussten und erfolgreichen deutschen Mittelstand", sagte Reinking bei der
Übergabe des Preises an den Vorstandsvorsitzenden Stefan Wolf.
Zum Auto des Jahrzehnts schließlich wählte die Jury den Mini. 2001 auf den Markt gebracht, löste der Erfolg des Kult-Kleinwagens eine
Welle ähnlicher Produkte aus - vom Alfa Romeo Mito über den Fiat 500 und Citroen DS3 bis zum Audi A1, schrieb die Jury in ihrer
Begründung. "In den vergangenen zehn Jahren haben wir mit Mini ein neues Segment erschlossen und die Herzen der Kunden gewonnen", sagte
BMW-Vertriebs- und Marketingvorstand Ian Robertsen. Mini-Chef Armbrecht erinnerte daran, dass seinerzeit bei BMW "wenige aber
durchsetzungsstarke Manager" für die Umsetzung des Mini gekämpft hätten, darunter der heutige Linde-Chef Reitzle.
Mitglieder der Jury waren neben Reinking und Kluger der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK),
Robert Rademacher, der langjährige Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, sowie die
Automobilwirtschaftsexperten Prof. Willi Diez von der Hochschule Nürtingen und Prof. H. Dieter Dahlhoff von der Universität
Kassel.