Marktbericht September 2010: Hoffnungsschimmer zum Herbst

Die Inlands-Nachfrage nach Kraftfahrzeugen im Allgemeinen und Pkw im Besonderen ist auch im September mit angezogener Handbremse gefahren. Im neuen Monat des Jahres liegen die Neuzulassungen zum achten Mal unter den Werten der beiden Vorjahre. Die Tendenz ist allerdings leicht positiv, die Nachfrage nach Lkw und Gebrauchtwagen auch. Nach dem am Montag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Zahlen wurden im September insgesamt rund 299.000 Kraftfahrzeuge neu zugelassen, darunter etwa 259.750 Pkw. Gegenüber dem August bedeutet dies deutliche Zuwächse, die aber rein saisonal bedingt sind.

Im Vergleich mit dem Vorjahr dagegen errechnen sich Rückgänge um knapp 15 bzw. knapp 18 Prozent - nach wie vor eine Folge der 2009 wirksamen "Abwrackprämie". Aber auch gegenüber September 2008 steht noch ein Minus unter dem Strich, wenn auch ein geringes von 0,6 Prozent. Der Abstand zu beiden Vorjahren hat sich damit aber verringert, wie das Infogramm veranschaulicht:

Die Kompaktklasse ist trotz Einbuße (-29,4 %) natürlich weiterhin das Segment mit dem größten Anteil an allen Pkw-Zulassungen (27,5 %). Die größten Einbußen mit rund 45 Prozent gab es bei Kleinst- (z.B. Renault Twingo) und Kleinwagen (z.B. Opel Corsa). Modelle der Oberen Mittelklasse (z.B. BMW Fünfer) konnten dagegen um fünf Prozent zulegen. Eine gute Entwicklung zeichnet sich auch im Gelände- (+12,8 %) und Sportwagen-Segment (+24,0 %) ab.

Bei den Krafträdern sind die niedrigen Zulassungszahlen des letzten Jahres noch weiter gesunken. Der Nutzfahrzeugmarkt hat sich dagegen erholt. Sowohl die Ergebnisse im September als auch die des Rumpfjahres haben gegenüber dem 2009er-Vergleichszeitraum deutlich zugelegt.

Während für den September etliche Marken Zuwächse gegenüber dem Vorjahr vermelden können - darunter Audi, BMW, Chevrolet, Mitsubishi, Porsche und Smart -, gilt dies nur für drei Hersteller, wenn man die ersten drei Quartale des Jahres zugrundelegt: Jaguar/Land Rover und Nissan sind die einzigen Gewinner. Bei den deutschen Premium-Herstellern Audi, BMW, Mercedes und Porsche fielen die Minuswerte einigermaßen moderat aus, bei den Volumenherstellern VW, Ford und vor allem bei Opel allerdings hoch. Die größten Verlierer sind Lancia, Lada und Daihatsu. Der VW-Konzern hält fast 36 Prozent des Pkw-Marktes.

Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich auch im September gut. 568.500 Besitzumschreibungen bei den Pkw bedeuten 18,7 Prozent Zuwachs, die 3/4-Quartalsbilanz steht mit 5,7 Prozent im Plus. Neben den Pkw waren auch Lkw und Zugmaschinen gefragt, nicht aber Motorräder und Busse. Auch die Sattelzugmaschinen liefen schlecht. Insgesamt wechselten 638.566 Kfz und knapp 27.000 Kfz-Anhänger den Besitzer, gut fünf bzw. gut ein Prozent mehr als in den ersten neun Monaten 2009.

Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.