Mittelklasse-Limousine kommt als Diesel mit bis zu 180 PS auf 4,5 Liter Verbrauch
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180-PS-Diesel mit |
Saab |
4,5 Litern Verbrauch: Saab 9-3 |
Saab lebt, das ist die Botschaft einer kleinen Modellpflege beim 9-3, die der inzwischen in
niederländischem Besitz befindliche Autobauer jetzt angekündigt hat. Bei den Dieselvarianten
fährt der Außenseiter in punkto Verbrauch sogar aufs herstellerübergreifende Treppchen.
Alle Dieselmotoren des Modelljahres 2011 sind mit einem zweistufigen Turbolader ausgestattet. Die
Aggregate leisten aus unverändert 1,9 Litern Hubraum 130 PS und 160 PS statt 120 und 150. Die
Spitzenvariante bleibt bei 180 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment.
Alle drei Leistungsstufen kommen in den unteren Ausstattungslinien und mit manuellem Sechsganggetriebe
auf einen Normverbrauch von nur 4,5 Litern, womit sich die Außenseiter-Marke in der Bestenliste
ganz weit oben positioniert. Die Kombi-Modelle verbrauchen jeweils 0,1 Liter, das nicht mit dem
schwächsten Variante lieferbare Cabriolet weitere 0,5 Liter mehr. Bisher kam die Limousine auf
5,3 Liter.
Beim Topmotor bedeute dies die "derzeit die höchste Leistungseffizienz in der Kompaktklasse", schreibt
Saab in der Ankündigung, und die Aussage stimmt selbst dann, wenn man richtigerweise die Mittelklasse
zugrundelegt. Selbst bei schwächeren Konkurrenten gibt es bisher nur wenige, die noch etwas sparsamer
sind, darunter vor allem den BMW 320d "EfficientDynamics Edition" (4,1 Liter) sowie Mercedes C 220 CDI
in der für Herbst angekündigten Version und VW Passat TDI BlueMotion mit jeweils 4,4 Litern.
Möglich wurde der Fortschritt bei 9-3 Limousine und Kombi durch ein etwas länger übersetztes Getriebe,
wobei sich Saab zu betonen beeilt, dass davon die Fahrleistungen nicht beeinträchtigt werden.
Vermutlich sind die bisherigen Modelle der Vergleichsmaßstab. Dazu kommen bedarfsgerecht gesteuerte
Nebenaggregate, Eco-Reifen, Luftleitbleche am hinteren Unterboden zur Aerodynamik-Verbesserung und
natürlich ein optimiertes Motormanagement, nicht aber ein Start-Stopp-System. Zudem spricht Saab
unkonkret von Gewichtsreduzierungen. Die Automatik-Modelle, deren Verbrauchswerte noch nicht vorliegen,
erhalten einen überarbeiteten Drehmomentwandler.
Einige dieser Maßnahmen kommen auch den Benzinern zugute. Hier soll der durchschnittlicher Rückgang
des Verbrauchs bei sieben Prozent liegen. Auch insoweit bleibt Saab alle weiteren Details noch schuldig.
Offenbar erfolgt hier eine Umstellung auf Turbo-Zweiliter-Direkteinspritzer mit 163 und 220 PS.
Auch sonst hat Saab den 9-3 noch einmal leicht überarbeitet. So erhalten alle Modelle mit
manuellem Getriebe eine Schaltempfehlungsanzeige, bei den BioPower-Flex-Motoren zeigt der
Bordcomputer das E85-Verhältnis im Kraftstofftank an, und kleine Designretuschen an Front, Heck
und Innenraum sowie neu geordnete Ausstattungslinien sollen den Wagen überdies aktuell halten. Bilder sind
allerdings ebenfalls Fehlanzeige - bei Saab ist noch vieles im Umbruch.