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Donnerstag, 18. April 2024
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180-PS-Kleinwagen mit DSG und 6,0 Litern Verbrauch ab ca. 24.000 Euro

VW Polo GTI: Der kleine Bruder

VW Polo GTI: Der kleine Bruder
Bild anklicken für Großansicht Premiere in Genf:
VW Polo GTI
Volkswagen
Der Golf GTI bekommt wieder einen kleinen Bruder. Auf dem Genfer Salon präsentiert VW den neuen Polo GTI. Er ist genauso stark wie der Vorgänger, dabei aber schneller, besser ausgestattet und wesentlich sparsamer. Und teurer. Angetrieben wird der Polo GTI wie zuvor bereits der Ableger Seat Ibiza Cupra von dem bekannten, direkteinspritzenden 1,4-Liter-Benziner, der dank doppelter Aufladung via Kompressor und Turbo nicht weniger als 180 PS leistet. Das Drehmomentmaximum von 250 Newtonmetern liegt zwischen 2.000 und 4.500 Umdrehungen an.

Damit beschleunigt der schnellste Serien-Polo aller Zeiten seine 1.184 Kilo Grundgewicht in 6,9 Sekunden auf Tempo 100, als maximales Reisetempo stehen 229 km/h im Datenblatt. Demgegenüber steht ein geringer Normverbrauch von nur 6,0 Litern. Das sind 0,4 weniger als beim Seat, interessant ist aber vor allem der Vergleich mit dem in der "Cup"-Edition gleichstarken Vorgänger: 7,5 Sekunden, 225 km/h und 8,0 Liter lauteten die Werte bei der Vorstellung im Sommer 2006. "So sieht Fortschritt aus" und "Downsizing wie im Bilderbuch" frohlockt VW angesichts 25 Prozent Verbrauchsreduktion - und man kann kaum widersprechen.

Der Verbrauchsrückgang geht dabei nicht nur auf den kleineren Motor zurück, sondern auch auf das im Polo GTI stets serienmäßige 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe inklusive Schaltpaddles am Lenkrad.

Damit die Kraft auch einigermaßen ordentlich auf die Straße kommt, verfügt der kleine Fronttriebler wie der Golf GTI über eine XDS genannte ESP-Zusatzfunktion, die ein Durchdrehen des kurveninneren, entlasteten Rades per aktivem Bremseingriff unterbindet und so die Traktion verbessert. Im übrigen stellen drucküberwachte Pneus im Format 215/40 auf 17-Zoll-Rädern den Kontakt zum Asphalt her. Das Sportfahrwerk liegt 15 Millimeter tiefer als regulär.

Die Räder sind dabei im typischen GTI-Look gehalten und erlauben einen Blick auf die - vorne und hinten - rot lackierten Bremssättel. Ebenfalls vom größeren Vorbild adaptiert hat VW den Kühlergrill mit schwarzem Wabengitter und roten Zierleisten sowie die eigenständige Frontschürze. Am Heck fällt das Auge auf einen Stoßfänger im Diffusor-Look, einen linksseitigen, verchromten Doppelauspuff und einen vergrößerten Dachkantenspoiler. Weitere Merkmale sind Schwelleraufsätze und eine modifizierte Antenne. Der Polo GTI wird sinnvollerweise auch als Fünftürer erhältlich sein, im Bild zeigen mag VW diese vermeintlich unsportliche Kombination aber wie üblich nicht.

Auch im Innenraum herrscht der GTI-Look vor: Die Sportsitze sind mit Stoff im typischen Karo-Muster bezogen, Dachhimmel, Verkleidung der Dachsäulen, Haltegriffe und Sonnenblenden sind schwarz gehalten; auch die Blenden der Mittelkonsole ziert eine schwarze, glänzende Oberfläche. Sie korrespondiert mit matt gehaltenem Chrom für die Einfassungen der Luftausströmer und Chrom-Applikationen der Drehregler. Komplett in dieser matten Chromoptik präsentieren sich Türöffner, Schalthebel- und Handbremshebel-Arretierung, DSG-Kulisse sowie die drei Speichen des unten abgeflachten Lederlenkrades.

Im klassischen Rot ausgeführt sind die Ziernähte für den Wählhebelsack, den Handbremshebelgriff und das Lenkrad. Dazu spendiert VW Pedalkappen in Alu-Optik. Erwähnenswert sind zwei neue Extras, namentlich ein bis zu den B-Säulen reichendes Panorama-Schiebedach und Bi-Xenon-Scheinwerfer mit integriertem Kurvenlicht und LED-Technik für Stand- und Tagfahrlicht, das in seiner Umsetzung stark an Audi erinnert.

Den Preis des Polo GTI mag VW noch nicht nennen, aber dass er manchem Fan die Lust zunächst verderben dürfte, scheint absehbar. Knapp 24.000 Euro dürften es bereits für den Dreitürer werden, und das ist dann trotz aller Ausstattung schon happig für einen Kleinwagen - und kaum noch weit weg vom 160-PS-Golf, der letztlich doch mehr Auto bietet.
text  Hanno S. Ritter
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