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Sixt wirbt mit |
Screenshot Sixt.de |
Dienstwagen-Affäre |
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Sixt nimmt die "Dienstwagen-Affäre" um
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Anlass für eine humorvolle Anzeige. Botschaft: Es geht
auch günstiger.
Sixt wird seinem Ruf als kreativer, mutiger Werber einmal mehr gerecht: Auf der Website der
Autovermietung prangt derzeit groß ein Foto der SPD-Politikerin. "Mit dem Dienstwagen in Urlaub?"
heißt es darunter, und natürlich liefert die Autovermietung die Antwort gleich mit: "Es gibt Sixt
doch auch in Alicante!".
Dort kann man der Werbung zufolge ein Auto bereits ab 29 Euro pro Tag mieten - inklusive
Diebstahlversicherung, wie die mit Politikeranzeigen bereits in der Vergangenheit
(Angela Merkel, Oskar Lafontaine) aufgefallenen Werber launisch hinzugefügt haben.
Ulla Schmidt hatte ihren Dienstwagen, eine Mercedes S-Klasse, von ihrem Fahrer in den spanischen
Urlaubsort Denia bei Alicante bringen lassen, wo sie im Urlaub auch einige dienstliche Termine
wahrnimmt. Dort war dem Chauffeur in dessen Wohnung der Schlüssel und anschließend das Fahrzeug
gestohlen worden, weswegen die Angelegenheit an die Öffentlichkeit kam.
Die Nutzung des Dienstwagens im Urlaub steht im Einklang mit den entsprechenden Regelungen, was die
Ministerin nicht davor bewahrt hat, Kritik einstecken zu müssen - nicht alles, was erlaubt ist, ist
schließlich auch guter Stil, zumal wenn der Steuerzahler dafür aufkommen muss. Eine Ministeriumssprecherin
rechnete am Montag vor, die Nutzung des eigenen Wagens sei günstiger gewesen als ein Mietwagen: 500 Euro
pro Tag für ein Leihauto stünden Benzinkosten von gerade mal 500 Euro für die 5.000-Kilometer-Fahrt nach
Spanien (und zurück) gegenüber.
Die Einlassung war natürlich unsinnig: Abnutzungskosten (Wertverlust, Inspektionen, Reifen), Mautgebühren,
Übernachtsaufwendungen und dergleichen fehlen in der Abrechnung. Die SPD-Politikerin selbst spricht von
einem "Theater im Sommerloch". Sie habe sich nichts zu schulden kommen lassen; private Fahrten würden
nach Fahrtenbuch privat abgerechnet.
Das S-Klasse vom Typ 420 CDI war nicht gegen Diebstahl versichert, wie es bei bundeseigenen Pkw Usus ist.