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Noch eine Studie: BMW 750i ActiveHybrid |
BMW |
Die Hybriden kommen: Nur wenige Tage nach der Vorstellung der Mercedes S-Klasse mit Hybridantrieb zeigt nun
auch BMW seine Interpretation in der 7er-Reihe. Beide Modelle bedienen sich grundsätzlich der gleichen
Systemtechnik und erscheinen 2009. Der BMW ist aber stärker – und damit durstiger.
Ganz ohne coole Bezeichnung geht es offensichtlich nicht: Was Mercedes sein Bluehybrid ist, tauft BMW auf
ActiveHybrid. Unter dem Blech sitzt eine markenspezifisch ausgelegte, im Grundsatz aber identische Technik
aus der entsprechenden Kooperation der beiden Autobauer.
Konkret bedeutet dies einen in das Getriebegehäuse integrierten Elektromotor, der gleichzeitig als
Generator und Anlasser dient. Er unterstützt den konventionellen Antrieb mit bis zu 15 kW (20 PS)
und einem Drehmoment von bis zu 210 Newtonmetern. Darüber hinaus erzeugt die E-Maschine durch
Bremsenergie-Rückgewinnung Strom zur Versorgung der elektrischen Verbraucher an Bord. Wie bei
Mercedes umfasst das Konzept auch eine Start-Stopp-Automatik und zwei Bordnetze (12 und 120 Volt),
wobei letzteres auch bei ausgeschaltetem Verbrennungsmotor Klimaanlage & Co. versorgt.
Als Stromspeicher dient eine kompakte Lithium-Ionen-Batterie, die bei BMW aber nicht im Motorraum,
sondern im Kofferraum untergebracht wird. "Package-neutral" nennen die Münchner diese Lösung, die einen
einfachen Grund hat: Unter der Haube reicht der Platz nicht aus, weil BMW - und das ist der
größte Unterschied zu Mercedes - auf einen Achtzylinder-Benziner setzt. Basis ist also der
doppelt aufgeladene 750i mit 407 PS und 600 Nm. Ob eine solche Maschine wirklich noch der
Unterstützung durch einen Elektromotor bedarf, ist dabei sicher diskussionswürdig.
Auf dem Papier jedenfalls ergibt sich das, worum es eigentlich geht - eine Verbrauchssenkung.
Trotz einer 17seitigen Information zum Auto mag BMW den Wert noch nicht benennen. Die Rede ist
von 15 Prozent Ersparnis, das wären dann 9,7 statt 11,4 Liter. Zum Vergleich: Der ähnlich
starke Lexus LS 600h schafft 9,3 Liter, Mercedes kommt mit dem gut 100 PS schwächeren Sechszylinder
auf 7,9 statt 10,2 Liter (minus 22 Prozent).
Offiziell handelt es sich beim BMW ActiveHybrid noch um eine Studie, die ihren besonderen
Charakter mit kleinen optischen Differenzierungen nach außen trägt: Kennzeichen sind u.a.
eine spezielle Aluminiumleiste in Front- und Heckschürze, die LED-Nebelscheinwerfer bzw. voll
integrierte, besonders flache Auspuffendrohre aufnehmen.
Zu sehen ist das erstmals auf dem Pariser Salon im Oktober. Und wann steht der Hybrid-7er beim
Händler? Nichts Genaues mag BMW dazu sagen, aber rund ein Jahr später dürfte ein realistischer
Termin sein.