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Freitag, 29. März 2024
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Sportwagenhersteller stockt Beteiligung auf über 35 Prozent auf

Aktienzukauf: Porsche übernimmt Kontrolle des VW-Konzerns

Siehe Bildunterschrift
Porsche hat Porsche/VW|ak
die Kontrolle des VW-Konzerns erlangt
Porsche hat heute (16.9.) weitere knapp fünf Prozent der Volkswagen-Stammaktien erworben. Mit einem Anteil von nun 35,14 Prozent erlangt der kleine Sportwagenbauer damit faktisch die Mehrheit an Europas größtem Autokonzern. Das Ziel bleibe weiterhin, den Anteil auf über 50 Prozent zu erhöhen, so Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking. Er fügte hinzu: "Wir freuen uns auf die Fortsetzung und Vertiefung der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Vorstand und hoffen auf eine rasche Lösung im Konflikt zwischen den Arbeitnehmervertretungen von Porsche und VW."

Mit dem Sprung über 35 Prozent der Stimmrechte erlangt Porsche die dauerhafte, faktische Mehrheit auf der VW-Hauptversammlung, da in den vergangenen Jahren meist nur rund 60 Prozent der Stimmrechte vertreten waren. Damit werden nun auch Arbeitnehmervertreter von Volkswagen in den Betriebsrat und in den Aufsichtsrat der Porsche-Holding (Porsche SE) einziehen.

Aufgrund der neuen Beteiligungsverhältnisse ist Porsche gesetzlich gezwungen, für die VW-Tochter Audi ein formales Pflichtangebot vorzulegen. Weil Porsche nach Wiedekings Worten Audi als "integralen Bestandteil" des VW-Konzerns versteht, wird für die Aktien nur der gesetzlich vorgeschriebene Mindestpreis von rund 487 Euro je Audi-Aktie geboten. Volkswagen hat erklärt, dass es das Angebot für seine 99,14 Prozent Audi-Aktien nicht annehmen wird. Praktisch verbleibt somit für das Pflichtangebot nur ein Streubesitz von 0,86 Prozent, was rund 370.000 Audi-Aktien entspricht.

Der Aufsichtsrat der Porsche SE hatte am 3. März 2008 grünes Licht für die Erhöhung der VW-Beteiligung auf über 50 Prozent gegeben. Daraufhin wurden alle notwendigen kartell- und aufsichtsrechtlichen Schritte eingeleitet. Die weitere Erhöhung der Beteiligung bis hin zur tatsächlichen Mehrheitsübernahme soll in den nächsten Monaten erfolgen.

Seit dem Porsche-Einstieg bei Volkswagen Ende September 2005 stieg die VW-Aktie von rund 50 auf aktuell bis zu etwa 210 Euro.
text  Hanno S. Ritter
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