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ZF übernimt |
ZF |
Cherry, hier das Werk Bayreuth |
Das Unternehmen Cherry kennen die meisten Menschen – wenn überhaupt – von Tastaturen
für Computer. Ein bisschen Cherry steckt aber auch in vielen Autos. Vor diesem Hintergrund hat
sich Zulieferer ZF jetzt das in Deutschland stark vertretene Unternehmen einverleibt.
ZF werde die Cherry Corporation mit Sitz in Pleasant Prairie bei Chicago/USA und Produktionsstandorten
in Deutschland, Tschechien, Mexiko, Hongkong, China und Indien nach Genehmigung durch die Kartellbehörden
übernehmen, teilten beide Unternehmen am Dienstag (29.7.) mit. Die Cherry Corporation
soll als eigenständiges Geschäftsfeld unter dem Namen ZF Electronics im ZF-Konzern geführt werden.
Cherry wurde 1953 gegründet und entwickelt und produziert Schalter, Sensorik, Steuerungen und
Elektronik-Module für die Automobilindustrie, beispielsweise Sensor-Baugruppen, Bedienschalter,
Wählhebel-Module und Keyless-entry-Elektronik.
Cherry beschäftigt eigenen Angaben zufolge weltweit rund 3.100 Mitarbeiter, die Hälfte davon in
Deutschland mit dem Hauptsitz im oberfränkischen Auerbach zwischen Nürnberg und Bayreuth. In
Nordamerika sind rund 900 Mitarbeiter beschäftigt. Der Gesamtumsatz liegt bei 400 Millionen
US-Dollar (250 Millionen Euro), 65 Prozent davon werden in Europa erwirtschaftet.
Peter Cherry, Inhaber des Unternehmens, bezeichnete die Transaktion als von großem strategischen
Wert, weil sich dadurch das bisherige Kundenportfolio erweitere. ZF-Vorstandschef Hans-Georg Härter
sagte, mit ZF Electronics schärfe man das Kompetenzprofil im Bereich Mechatronik und Elektronik.
Über das Volumen der Transaktion und mögliche Auswirkungen auf Standorte und Mitarbeiter
machten beide Partner keine Angaben.