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Neu ab Mai: Seat Ibiza |
Seat |
Seat drückt aufs Tempo: Gerade noch richteten sich die Blicke auf die Studie Bocanegra als Ausblick auf den
neuen Ibiza, da zeigt die spanische VW-Tochter den neuen Kleinwagen bereits in endgültiger Form – größer,
schöner, erwachsener und leichter.
Der Ibiza ist mit bis zu 50 Prozent Anteil am Gesamtabsatz das wichtigste Auto für Seat, und so kommt der
Neuauflage eine wesentliche Bedeutung für den Gesundungsprozess des Herstellers zu. Nicht umsonst hat Seat-Chef
Erich Schmitt den ursprünglich für Herbst geplanten Marktstart auf Mai vorgezogen.
Umso verwunderlicher ist, mit welcher Nonchalance die spanischen PR-Leute die ersten Unterlagen zum Auto
erstellt haben: Greifbare Informationen gibt es so gut wie nicht. Stattdessen erläutert der Hersteller,
"Sportlichkeit und Design sowie die SEAT Präzisionsqualität" seien wesentliche Eigenschaften des Neulings - gähn.
Gestalterisch nimmt der neue Ibiza in der Tat Anleihen an der Studie vom Genfer Salon, und zwar in erster Linie
in der Seitenansicht, die mit ihren drei teils gegenläufigen Sicken ein Seat-Designmerkmal aufnimmt, von dem man
hätte annehmen können, dass es eher schon nicht mehr ganz so "in" ist. Natürlich kommt das Serienauto mit optisch
entschärften Front- und Heckschürzen zu den Kunden, was kein Nachteil sein muss. Allerdings ist mit der Anpassung
auch der Wegfall der LED-Technik in den Scheinwerfern (Tagfahrlicht) und Heckleuchten verbunden - die Annahme, Seat
werde sich wie Audi schon aus gestalterischen Gründen künftig verstärkt um die Lichttechnik kümmern, hat sich nicht
bewahrheitet.
Im übrigen, so fabuliert Seat, sei der Look durch das neue "Arrow-Design" geprägt. Ein "junges Gesicht und
reliefbetonte Linien" will man dem Auto mitgegeben haben. In der Tat wirkt die Neuauflage, speziell als Fünftürer,
deutlich bulliger und erwachsener als das nun auslaufende Modell, ohne ganz so extravagant zu erscheinen wie etwa
Opel Corsa oder speziell der neue Ford Fiesta. Andererseits hätte man sich vielleicht gerade von einer Marke, die sich
Design weit oben auf die Fahnen geschrieben hat, ein etwas ausdrucksstärkeres Statement gewünscht - den sachlichen
Part wird der Ende des Jahres erwartete neue VW Polo spielen.
Der Ibiza der vierten Generation steht auf einer neuen Plattform, deren wesentliche Merkmale ein längerer Radstand
und eine größere Spurweite sind. Nicht einmal die Karosseriemaße haben die Spanier unterdessen mitgeteilt, aber man
darf annehmen, dass die 4,05 Meter der Studie ungefähr übernommen wurden - womit der Ibiza der längste unter den
Kleinen ist. Positiv in punkto Umwelt: Trotz des Wachstums soll das Gewicht gesunken sein.
Zu Preisen, Ausstattungen und Motoren schweigt Seat sich aus. Letztere werden natürlich aus dem VW-Konzernregal
stammen und sollen dank der Gewichtsreduktion und modifizierter Getriebeübersetzungen - jedenfalls zum Marktstart -
allesamt weniger als 6,8 (Benziner) bzw. 4,5 Liter verbrauchen. Neu bei den Extras sind u.a. Kurvenlicht und
Parksensoren.
Erstmals in natura zu sehen ist der neue Ibiza seit diesem Mittwoch (2.4.) auf einer Roadshow (www.newseatibiza.com)
mit drei Trucks an den "Brennpunkten Europas", wie Seat sich ausdrückt, anschließend auf der Madrid Motorshow ab dem
22. Mai. Darauf folgt bereits die Händlereinführung.