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Modellpflege zur IAA: Audi-Flaggschiff A8 |
Audi |
Audi überarbeitet zur IAA im September sein Flaggschiff A8. Die optisch nur dezent aufgefrischte Limousine will mit
neuen Assistenzsystemen, gesteigertem Komfort und nicht zuletzt einem neuen Motor gegen die Konkurrenz aus München
und Stuttgart punkten – als sparsamstes und leisestes Oberklasse-Modell.
Neuer Basisantrieb im A8 wird der aus dem A6 bekannte Sechszylinder mit 2,8 Litern Hubraum und Direkteinspritzung,
der 210 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmetern (3.000-5.000 Umdrehungen) entwickelt. Er
ist stets an die "multitronic"-Automatik und Frontantrieb gekoppelt.
Damit erreicht der A8 das Bundesstraßen-Tempolimit in frühestens 8,0 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von
238 km/h. Das sind in der Praxis völlig ausreichende Werte; interessant ist aber vor allem die Verbrauchsangabe:
8,3 Liter nennen die Ingolstädter als Normverbrauch, das sind 1,6 weniger als im 3,2 FSI mit 260 PS, der 7,7 Sekunden
und 250 km/h schafft. 8,3 Liter bedeuten umgerechnet einen CO2-Ausstoß von 199 Gramm - ein psychologisch wichtiger
Wert und, wie Audi versichert, der beste in der Oberklasse. Aufhorchen lässt der Verbrauch mit dem identisch
motorisierten A6, dessen Datenblatt 8,8 Liter nennt.
Weitere Neuheiten in allen A8-Modellen inklusive des Zwölfzylinders und des S8 betreffen Lenkung und Luftfederung.
Erstere ist direkter als bisher ausgelegt, zweitere soll nun sensibler auf feine Unebenheiten reagieren. Zur
Reduzierung der Reibung arbeiten neue Dichtungen in den variabel geregelten Dämpfern. Dazu gehören neue Ventile mit
optimierten Kennlinien, auch die gesamte Hydraulik ist neu abgestimmt.
Schließlich will Audi die Geräuschdämmung verbessert haben, ohne zusätzliche Pfunde schultern zu müssen. Damit, so
schwärmen die Ingolstädter, weise der A8 das geringste Roll-, Fahrbahn- und Umgebungs-Geräuschniveau seiner Klasse
auf und sei überdies eines der leisesten Autos der Welt.
In punkto Sicherheit erhält die Limousine die beiden aus dem Q7 bekannten Assistenzsysteme. "side assist" behält per
Radartechnik den toten Winkel des Autos im Blick und warnt vor gefährlichen Situationen: Wenn sich ein anderes Fahrzeug
im kritischen Bereich bewegt, leuchtet eine gelbe LED-Anzeige im Gehäuse des Außenspiegels permanent auf. Setzt der
Fahrer dennoch den Blinker zum Spurwechsel, blinken die LEDs kurzzeitig mit hoher Frequenz und erhöhter Intensität.
Die Problematik der Blinkmuffel wird dabei jedenfalls auf markierten Fahrspuren entschärft, wenn zusätzlich "lane
assist" aktiviert ist: Eine kleine Kamera oberhalb des Innenspiegels beobachtet die Straße vor dem Auto; ein Rechner
erkennt die Begrenzungslinien. Wenn der Fahrer auf eine solche Linie zufährt, ohne zu blinken, signalisiert das System
dies durch eine Vibration im Lenkrad.
Optisch bleibt der A8 seiner unaufdringlichen, elegant-sportlichen Linie treu. Neu sind lediglich Details am
"Singleframe"-Kühlergrill, die nun eckig statt rund ausgeführten Nebelscheinwerfer und nicht zuletzt die
Spiegelblinker im Stile von A5, TT und Q7, die in ihrer Machart als die schönsten am Markt gelten dürfen. Die
Heckleuchten erhalten ein neues Innenleben und Nachtdesign, das Audi aber fotografisch bisher nicht zeigen mag;
schließlich gibt es Facelift-typisch neue Räder, Außenlacke und im Interieur neue Dekorleisten und Applikationen.
Der A8 2,8 FSI kostet in Deutschland ab 61.900 Euro. Die weiteren Preise liegen noch nicht vor, dürften aber nur
unwesentlich angepasst werden.