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Freitag, 19. April 2024
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Verstärkte Aktivitäten bei kleineren Offroad-Maschinen

BMW Motorrad übernimmt Husqvarna Motorcycles

Downsizing im übertragenen Sinne: BMW Motorrad erwirbt das traditionsreiche, ehemals schwedische Unternehmen Husqvarna Motorcycles. Während BMW nur große Motorräder baut, sind die Italiener vor allem bei kleineren Offroad-Maschinen erfolgreich. Wie BMW meldet, wurde der entsprechende Vertrag am vergangenen Donnerstag (19.7.) im norditalienischen Varese unterzeichnet. Er bedarf noch der Zustimmung der europäischen Kartellbehörde und tritt erst nach erfolgter Genehmigung in Kraft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Planungen von BMW sehen vor, Husqvarna Motorcycles eigenständig weiterzuführen. Entwicklung, Vertrieb und Fertigung sowie der Mitarbeiterstamm sollen übernommen werden und wie bisher in der Region Varese beheimatet sein.

"Mit den auf den sportlichen Wettbewerb zielenden Husqvarna-Modellen können wir das Angebot von BMW Motorrad schneller auf jüngere Käufergruppen sowie auf den gesamten Offroad- und Supermoto-Bereich ausdehnen als mit unserer Kernmarke allein", begründete BMW-Motorrad-Chef Dr. Herbert Diess die Entscheidung zum Kauf. Außerdem gibt die Übernahme BMW den unmittelbaren Zugriff auf ein weltweites Vertriebsnetzwerk im Offroad-Segment.

Husqvarna Motorcycles gehört wie BMW Motorrad zu den traditionsreichsten Motorradunternehmen der Welt. Motorräder wurden seit 1903 zunächst in Schweden und seit 1986 in Italien produziert. Husqvarna fertigte 2006 mit 240 Mitarbeitern rund 12.000 Maschinen im Hubraumbereich zwischen 125 und 610 cm³. Der Schwerpunkt des Modellprogramms liegt auf sportlichen Offroad-Motorrädern, die ausnahmslos mit Einzylindermotoren ausgerüstet sind.

BMW Motorrad produzierte und verkaufte mit rund 2.800 Mitarbeitern weltweit eigenen Angaben zufolge 2006 erstmals über 100.000 Motorräder. Das Programm umfasst ausschließlich großvolumige Maschinen über 500 Kubikzentimeter; in diesem Segment ist BMW der größte europäische Hersteller. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2006 betrug 1.265 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern 66 Mio. Euro.
text  Hanno S. Ritter
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