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ACE fordert Verbot |
Volkswagen |
von Musikplayern mit Ohrstöpsel-Nutzung |
In Bezug auf Tätigkeiten im Auto ist bisher nur das händische Benutzen eines Handys explizit verboten. Der ACE (Auto
Club Europa) will jetzt zusätzlich auch mp3-Musikplayer verbannen. Als Grund nennt der Club Sicherheitsaspekte –
auch bei Fußgängern und Fahrradfahrern.
"Wer sich mit Stöpseln im Ohr den Kopf voll dröhnt, kriegt vom Verkehr nur wenig und von Klingelzeichen, Hupen und von
Martinshörnern überhaupt nichts mit", erklärte der für Verkehrsrecht zuständige ACE-Mann Volker Lempp am Montag in
Stuttgart.
Die Gefahr, dass Auto- und Radfahrer, aber auch Fußgänger, Jogger und Skater durch die Musik so stark abgelenkt würden,
dass sie akustische Warnsignale anderer Verkehrsteilnehmer schlicht überhörten, sei immens. Folglich erhöhe sich das
Unfallrisiko. "Die Gefahr, verletzt oder gar getötet zu werden, ist längst nicht mehr nur eine theoretische Mutmaßung,
sondern real", so Lempp unter Verweis auf eine junge Rollschuhfahrerin mit Musikplayer, die jüngst in Stuttgart von
einer Straßenbahn erfasst und tödlich verletzt worden sei.
Bisher ist das mp3-Player-Verbot im Straßenverkehr keinesfalls klar geregelt, sondern nur mittels Auslegung der
Straßenverkehrsordnung (StVO) anzunehmen. Abgesehen von § 1 der StVO - Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige
Aufmerksamkeit und gegenseitige Rücksichtsnahme - kommt noch § 23 StVO in Betracht, wonach ein Fahrzeugführer dafür
verantwortlich ist, dass seine Sicht und sein Gehör nicht durch die Besetzung, Ladung, Geräte oder den Zustand des
Fahrzeugs beeinträchtigt werden.
Angesichts vermehrter "individueller Beschallung" durch die "rasante Verbreitung" von mp3-Playern sieht der ACE
wachsenden Handlungsbedarf insbesondere auf dem Gebiet der Unfallverhütung und des Verkehrsrechts. "So richtig es
war, den Gebrauch von Handys am Steuer zu verbieten, so falsch ist es, MP3-Player von diesem Verbot auszunehmen", so
Lempp. "Wir wollen niemandem den Musikgenuss vermiesen, aber bei Selbst- und Fremdgefährdung hört der Freizeitspaß auf".