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Bayerns Starenkästen |
Endl/Autokiste |
erfassen künftig Rotlicht- & Temposünder |
Wer bei Rot über die Ampel fährt, ist dabei naturgemäß meistens auch zu schnell. Autofahrer, die sich dabei erwischen
lassen, zahlen mancherorts künftig doppelt: Bayern hat die ersten Duo-Starenkästen montiert. Schon bald dürften sie
flächendeckend zum Einsatz kommen – Verkehrssicherheit als Begründung widerspricht niemand gern.
Die ersten beiden Anlagen wurden am vergangenen Freitag im Stadtgebiet München in Betrieb genommen. Die neuen Anlagen
können nicht nur die Rotlichtsünder erfassen, sondern auch diejenigen, die sich an das Tempolimit nicht halten,
schwärmte Bayerns Innenminister Günter Beckstein (CSU), der letztere Gruppe boulevardesk als "Raser" bezeichnet.
"Wenn sich die Anlagen im Sinne der Erhöhung der Verkehrssicherheit bewähren, ist beabsichtigt, sie nach und nach in
ganz Bayern an Unfallbrennpunkten aufzustellen", sagte der Minister. Das wäre ein Novum in Deutschland. Angesichts der
erschreckend hohen Zahl von nahezu 1.000 Toten im Jahr auf Bayerns Straßen sollten diese Multifunktionsanlagen zusammen
mit weiteren Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen und somit Verkehrsunfälle mit oft schrecklichen
Folgen verhindern, sagte Beckstein, der die positive Tendenz bei den Unfallopfern ebenso unerwähnt ließ wie Gedanken
dazu, ob Ampelkreuzungen im Stadtgebiet wirklich nennenswert an tödlichen Unfällen beteiligt sind.
Die kombinierten Anlagen können sowohl Rotlichtverstöße als auch Geschwindigkeitsüberschreitungen zusammen wie auch
einzeln erfassen. Wer bei Rot über die Ampel fährt und zugleich die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet,
wird mit Bußgeld, Punkten und gegebenenfalls Führerscheinentzug nach dem schwerer wiegenden Verstoß gemäß Bußgeldkatalog
bestraft - oder, wie das Ministerium sich ausdrückt: "bewährt". Aus dem zweiten Verstoß kommt die Hälfte des dafür
vorgesehenen Bußgeldes hinzu.
Außerhalb Bayerns sind solche Anlagen nur vereinzelt und regional installiert. Bisher.