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Freitag, 19. April 2024
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Design-Retuschen an Front und Heck / Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Nachgeschärft: Modellpflege für den Porsche Cayenne

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Porsche Cayenne
Porsche
Als Porsche mit dem Cayenne im Herbst 2002 das erste fünftürige und fünfsitzige Modell zu den Händlern brachte, war es ein mutiges Unterfangen. Vier Jahre später weiß man: Der "sportliche Geländewagen", wie sich die Zuffenhausener angenehm dezent auszudrücken pflegen, wurde ein voller Erfolg. Zeit für eine Nachschärfung: Aufgefrischtes Design trifft erstarkte, sparsamere Motoren.
Das Design des Cayenne hat Porsche durchaus erkennbar, aber doch weitgehend zurückhaltend und im Ergebnis gelungen überarbeitet. Während die Seitenansicht komplett unverändert blieb, gibt es Retuschen an Front und Heck.

Auffällig sind insbesondere die niedrigeren, breiteren, weicher auslaufenden Scheinwerfer, die nun nicht mehr die Blinker beinhalten, sowie die neuen Frontschürzen. Mehrere, weil wie bisher zwischen den einzelnen Modellversionen differenziert wird: Der Turbo erhält nach wie vor die bulligste Front mit jetzt zusätzlichen vertikalen Leisten im mittleren Grill und horizontal angeordneten Standlichtern/Blinkern in den äußeren Bereichen, wobei die Blinker offenbar über LED-Technik verfügen. Bei den schwächeren Varianten ist dieser Einsatz vertikal angeordnet. Die Nebelleuchten sind jetzt stets kreisrund ausgeführt, die Seitenblinker in der Frontschürze waagerecht.

Das Heck wird fortan von einem deutlich größeren Dachkantenspoiler und angeschrägten, leichter wirkenden Heckleuchten geprägt. Dazu kommt ebenfalls eine neue Schürze und modifizierte Auspuffendrohre. Die Leiste unter dem Heckfenster ist jetzt dunkel ausgeführt; die Chromleiste am Fensterabschluss entfällt.

Die wichtigsten Neuerungen freilich sitzen unter dem Blech, genauer unter der Haube: Einen Diesel ins Programm aufzunehmen, hat sich Porsche zwar wie stets beteuert nicht entschließen können. Stattdessen wurden alle drei Motoren auf Benzin-Direkteinspritzung umgestellt, die Porsche DFI (Direct Fuel Injection) nennt. Im Ergebnis sorgt die Maßnahme sowohl für mehr Kraft als auch für weniger Verbrauch. Konkrete Angaben dazu hält Porsche freilich noch unter Verschluss. Die Rede ist von mehr als acht Prozent bei einzelnen Modellen im Normverbrauch und bis zu 15 Prozent im realen Fahrbetrieb - zweifellos ein Fortschritt und ebenso zweifellos weit entfernt vom Machbaren eines Diesel. Das erwartete Hybridmodell steht noch nicht zur Verfügung.

Die Basisversion namens "Cayenne" leistet fortan 290 statt 240 PS, wobei der Sechszylindermotor von 3,2 auf 3,6 Liter vergrößert wurde. Das Drehmoment steigt von 310 auf 385 Newtonmeter. Damit erreicht das schwere SUV die Tempo-100-Marke bereits nach 8,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h (bisher 9,1 / 214).

Mittleres Modell bleibt der Cayenne S, dessen V8-Saugmotor von 4,5 auf 4,8 Liter Hubraum wächst und der zusätzlich auf die "VarioCam Plus"-Ventilsteuerung umgestellt wurde. Im Ergebnis bedeutet dies ein Leistungsplus von 45 auf 385 PS und einen Zuwachs beim Drehmoment von 80 auf 500 Newtonmeter. Damit geht es bei Bedarf in 6,6 Sekunden auf das Bundesstraßen-Tempolimit und auf leeren Autobahnen bis auf 252 km/h (Vorgänger: 6,8 / 242).

Topmodell ist jedenfalls vorläufig der Cayenne Turbo, der nun 500 statt 450 PS und 700 statt 620 Newtonmeter aufbietet, in 5,1 Sekunden die Tachonadel auf die 100er-Markierung und danach weiter bis auf 275 treiben kann. Das sind eine Sekunden weniger und neun km/h mehr als bisher. Der "Cayenne Turbo S" mit 521 PS entfällt, doch man darf annehmen, dass Porsche hier früher oder später adäquaten Ersatz schaffen wird.

Der Antriebsstrang bleibt unverändert. Das aktive Fahrwerk "Porsche Active Suspension Management" (PASM) mit Luftfederung (Serie im Cayenne Turbo) ist jetzt um eine neue, von Porsche erstmals eingesetzte Wankstabilisierung "Porsche Dynamic Chassis Control" (PDCC) erweiterbar. Die kontinuierliche Wankregelung begrenzt die Seitenneigung des Fahrzeugs in Kurven und gleicht sie in fast allen Fahrsituationen vollständig aus. Bei Fahrten im Gelände ermöglicht das System eine maximale Achsverschränkung und optimiert die Traktion. PDCC ist auch für Cayenne und Cayenne S lieferbar.

Kaum Änderungen gibt es in punkto Ausstattung, sieht man einmal von einer weiterentwickelten Gespannstabilisierung im ESP und dem Offrad-ABS ab. Die Bi-Xenon-Scheinwerfer (Serie weiterhin nur beim Turbo) verfügen neben statischem nun erstmals auch über dynamisches Kurvenlicht. Für die anderen Varianten steht dies gegen Aufpreis zur Verfügung.

Markteinführung ist am 24. Februar 2007. Die Preise beginnen dann bei 51.735 Euro für den Cayenne respektive bei 66.610 Euro für den Cayenne S, das sind gut 1.450 bzw. knapp 1.700 Euro mehr als bisher. Um über 4.000 Euro teurer wird der Cayenne Turbo: 108.617 Euro lautet künftig die Mindestanlage (Preise für Deutschland inkl. 19% MwSt.).
text  Hanno S. Ritter
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