|
Pilotprojekt: Erste |
Stadt Hamburg |
Restzeit-Ampel in Hamburg |
Die Idee ist ebenso simpel wie gut: Ampeln, die die Restzeit bis zur nächsten Grün- oder Rotphase anzeigen,
schonen Nerven, bringen Transparenz und sorgen möglicherweise für besseren Verkehrsfluss. In Hamburg wurde
nun die deutschlandweit erste Anlage dieser Art in Betrieb genommen.
Bau-Senator Dr. Michael Freytag hatte die Idee aus Asien mitgebracht und bereits an einigen Fußgänger-Ampeln in
Hamburg umgesetzt.
Premiere für Kraftfahrzeuge findet das System seit Donnerstag dieser Woche an der Kreuzung Ballindamm/Alstertor.
Der Knotenpunkt im Herzen der Stadt ist stark frequentiert - im Durchschnitt fahren hier pro Tag rund 72.000 Kfz vorbei.
Den Autofahrern wird im gesamten Kreuzungsbereich durch zusätzliche Signale die verbleibenden Sekunden bis zur
nächsten Grün- bzw. Rotphase angezeigt. Auch die Fußgängerampeln im gesamten Kreuzungsbereich sind mit "Restrotanzeige"
ausgerüstet. "Hamburg ist bundesweit Vorreiter beim Einsatz moderner Verkehrstechnologie. Mehr Transparenz bei der
Ampelschaltung gestaltet den Verkehr flüssiger und sicherer", gab sich Freytag bei der Inbetriebnahme überzeugt.
Insgesamt werden zunächst acht Ampeln mit der Restzeitanzeige ausgestattet. Diese sind 50 x 50 cm groß, die Ziffern
26 x 26 cm. Das Pilotprojekt wird durch die HafenCity-Universität fachlich begleitet und anschließend bewertet. Die
Auswertung ist in den Gesamtkosten von 250.000 Euro enthalten. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2007 vorliegen.
Zusätzlich zu den beiden bestehenden Fußgänger-Ampeln mit Restzeitanzeige sollen 2007 fünf weitere kommen. Hier liegt
der Fokus vor allem auf einer höheren Akzeptanz, weswegen die Standorte entweder eine hohe Fußgängerfrequenz aufweisen
oder vor Schulen oder Altenheimen liegen.
Nachtrag, 17.10.: Die Aussage, es handele sich um die erste
Restzeitampel in Deutschland, stimmt streng genommen
so offenbar nicht. Mehrere Leser weisen uns darauf hin, dass es vor rund sechzig Jahren analoge Drehzeigerampeln gab,
die den Übergang von der Rot- in die Grünphase und umgekehrt durch einen Zeiger vor farblich markierten Zonen auf einer
Skala kenntlich machten. (Wir sind offenbar zu jung, um dies noch zu kennen.)