Die Täter waren offenbar "nur" gewöhnliche" Kriminelle, doch ihre Beute aus einem Einbruch in ein Vertriebszentrum von
Volkswagen in Teltow (Potsdam-Mittelmark) hat es in sich: Auf den gestohlenen Laptops befanden sich offenbar geheime
Daten über Sonderschutzfahrzeuge von Politikern.
Die Daten sollen nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" Auskunft darüber geben, wie die Dienstwagen von prominenten
Politikern und Spitzendiplomaten - unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Kurt Beck und Altkanzler Gerhard
Schröder - ausgestattet sind.
Nähere, offizielle Angaben zu diesem Fall wollten gestern weder das LKA in Eberswalde noch die Staatsanwaltschaft
in Potsdam machen; selbst aus dem polizeiinternen Computerlagedienstprogramm wurde der Vorgang dem Bericht zufolge
entfernt.
Klar sei, dass die Diebe beim Durchsehen der Daten Informationen erhalten könnten, die Auskunft über die sogenannten
Schutz- oder Widerstandsklassen der einzelnen Politiker-Limousinen geben, sagte ein LKA-Mann in Eberswalde. "Wer
beispielsweise Kenntnis davon hat, dass Politiker XY in einem Fahrzeug der Schutzklasse vier sitzt und dieses Auto
somit vor Schüssen aus einem 44er-Revolver Magnum sicher ist, der weiß dann auch, dass er besser gleich zum einem
Gewehr G 1 greifen muss, um die Zielperson in Gefahr zu bringen", erklärt der Beamte weiter.
Der Ermittler zeigte sich auch wegen guter Spurensicherung am Tatort zuversichtlich, dass die Täter bald geschnappt
werden: "Wir rechnen mit einer zügigen Aufklärung des Falles", hieß es.