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Neu ab 2007: Land Rover Freelander |
Land Rover |
Land Rover zeigt den neuen Freelander. Die komplett neu entwickelte zweite Generation des "Landy"-Einstiegsmodells
wird größer und geräumiger, schneller und sicherer, komfortabler und schöner als bisher – und geländegängiger.
Als der erste Freelander auf der IAA in Frankfurt im Herbst 1997 Premiere feierte, da war er so etwas wie der
Vorreiter aller modernen Kompakt-SUVs - was freilich seinerzeit die meisten noch nicht so recht ahnten.
Das Auto präsentierte sich weit weniger kantig als von Geländewagen gewohnt und dynamischer - jedenfalls in
punkto Design. Doch das war bei weitem nicht alles: Der Freelander war der erste Land Rover, der unter der
Regie des neuen Eigentümers stand - jener Firma BMW, die bis dato mit Geländewagen wenig am Hut hatte und
ein Jahr später, 2000, mit dem X5 selbst erstmals das SUV-Segment beackerte, das Auto aber bis heute hartnäckig
als SAV (Sports Activity Vehicle) bezeichnet.
Deswegen und aus wirtschaftlichen Gründen gab es am Freelander auch keine Geländeuntersetzung, wie das üblich
war: Das Auto entsprach in den Augen echter Fans der Marke nicht der "reinen Lehre". Das freilich änderte wie
in anderen ähnlichen Beispielen nichts am Erfolg des Autos: Der Freelander brachte viele Autofahrer zum
Geländewagen im Allgemeinen und zu Land Rover im Besonderen; fünf Jahre lang war das Auto Europas beliebtestes
SUV, über 500.000 Modelle hat Land Rover bis heute verkauft.
Geschichte. Statt BMW hat inzwischen der Ford-Konzern das Sagen beim traditionsreichen britischen Autobauer - und
SUVs gibt es von nahezu jedem Hersteller und in allen Facetten. Höchste Zeit also für einen neuen Freelander.
Um es vorwegzunehmen: Eine Geländereduktion gibt es weiterhin nicht. Um deutlich verbesserte Offroad-Eigenschaften
kümmert sich stattdessen das aus den höheren LR-Modellen bekannte
"Terrain Response System", das auf Knopfdruck
den gesamten Antrieb des Fahrzeugs inklusive der diversen elektronischen Systeme auf bestimmte Fahrbahnzustände
abstimmt.
Außerdem ist der Allradantrieb "intelligent" geworden: Die Elektronik verteilt die Antriebskräfte je nach Bedarf
flexibel zwischen beiden Achsen. Dazu kommt ESP und die Berganfahrhilfe "Gradient Release Control", die Sicherheit
und Fahrzeugkontrolle beim Lösen der Bremse an steilen oder rutschigen Abhängen optimiert, außerdem ein System, das
das Risiko eines Überschlags erkennt und mindert (RSC - Roll Stability Control). Die im Vorgänger eingeführte
Bergabfahrhilfe HDC ist natürlich ebenfalls vorhanden.
Gibt es den aktuellen Freelander inzwischen nur noch mit einem 112 PS-Diesel, so wird der Nachfolger zumindest zwei
Motoren zur Auswahl bieten: Der Selbstzünder verfügt künftig über 2,2 statt 2,0 Liter Hubraum und leistet 160 PS. Das
Drehmoment wird um 140 auf maximal 400 Newtonmeter steigen, während der Verbrauch mit 7,5 Litern im Mittel sogar leicht
sinkt.
Die Top-Motorisierung steuert Volvo bei: Es handelt sich um einen ebenfalls quer eingebauten Sechszylinder-Benziner
mit 3,2 Litern Hubraum, der 233 PS leisten wird. Damit sind 200 km/h möglich, der klassische Sprint auf Tempo 100
wird vorläufigen Angaben zufolge 8,9 Sekunden dauern. Niedrige Verbräuche darf man hier freilich nicht erwarten.
Der Motor wird stets an eine sechsstufige Automatik mit manueller Schaltmöglichkeit gekoppelt, die im Diesel gegen
Aufpreis das dortige manuelle Sechsganggetriebe ersetzt.
Noch ein Blick auf Design: Der neue Freelander gibt sich sofort als Mitglied der Land Rover-Familie zu erkennen, wozu
die letztlich noch immer recht geometrisch klare Grundform, die großzügige Verglasung, die Frontpartie und die zwar
geschrumpfte, aber noch vorhandene Stufe im Dach beitragen. Auffällig sind im übrigen insbesondere der Verzicht auf die
Tränensäcke der Scheinwerfer, die Querstreben im Kühlergrill, die Umstellung auf vernünftige Bügeltürgriffe, die großen
und weiterhin nicht lackierten Außenspiegel, die Seitenblinker-Luftauslass-Kombination im vorderen Kotflügel und die
etwas überzeichneten Rückleuchten.
Weil das Reserverad künftig unter dem Laderaumboden liegt, profitiert die Heckansicht besonders stark - obwohl das an
der Radaufhängung befestigte, neckische dritte Bremslicht nun einer konventionellen Lösung weicht. Der Laderaum
selbst wächst um mehr als ein Drittel auf künftig 750 Liter Volumen. Auch die Passagiere sollen deutlich mehr Platz
vorfinden als bisher, und zwar überproportional mehr zur nur um fünf Zentimeter gewachsenen Außenlänge. Mehr als zehn
Zentimeter mehr Fahrzeugbreite und gute drei Zentimeter mehr Höhe sind hier entscheidender.
Offizielle Premiere feiert der neue Freelander auf der London Motorshow am 18. Juli. Kaufinteressenten müssen sich
jedoch noch gedulden: Die Händlereinführung in Deutschland ist auf Ende des Jahres terminiert, erst im näheren Vorfeld
werden auch genaue Spezifikationen und Ausstattungsdetails vorliegen. Die Auslieferungen werden nicht vor dem ersten
Quartal 2007 beginnen.
Während die kurzen, dreitürigen Varianten komplett entfallen, dürften die Grundpreise des Diesel-Fünftürers um etwa
zehn Prozent auf 32.000 Euro steigen - angesichts der Fortschritte und auch im Wettbewerbsvergleich ein reelles
Angebot.