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Neuer 140 PS-TSI |
Volkswagen |
und neue Details: VW Golf, Modelljahr 2007 |
Zum Ende Mai beginnenden neuen Modelljahr erweitert VW die Motorenpalette des Golf um eine neue Variante des
"Twincharger"-Benziners. Außerdem gibt es mehr Kraft für das Basis-Triebwerk und einige Detailneuerungen.
Die Motorenauswahl vergrößert sich bei Deutschlands meistgekauftem Auto nun um die schwächere, bisher lediglich
aus dem Touran bekannte 140 PS-Variante des kürzlich beim "International Engine of the Year Award" als beste Neuheit
ausgezeichneten nur 1,4 Liter großen Benziners, dessen Marketing-Bezeichnung "Twincharger" (TSI) auf eine doppelte
Aufladung (Turbo und Kompressor) zurückgeht.
Die Maschine leistet 220 Newtonmeter zwischen 1.500 und 4.000 Umdrehungen (170 PS-Version: 240 Nm zwischen 1.500
und 4.750 Touren) und beschleunigt den Golf in 8,8 (7,7) Sekunden auf Tempo 100 und anschließend bis auf maximal
205 (218) km/h. Den durchschnittlichen Verbrauch beziffert VW auf 7,1 (7,3) Liter.
Obschon das Auto im Gegensatz zur 170 PS-Version nicht in der Ausstattungslinie "GT", sondern als "Comfortline" und
"Sportline" zu haben ist, liegen die Verkaufspreise erstaunlich nah beieinander: 140 PS kosten ab 20.375 Euro,
der besser ausgestattete und subjektiv schönere Golf GT mit 170 PS steht mit 22.500 Euro in der Liste. Der
Golf Plus TSI mit 140 PS kostet ab 21.850 Euro, die stärkere Variante ist hier wie im Touran nach wie vor nicht zu
haben. Im Gegensatz zum 170 PS-Modell kann der schwächere TSI nur mit manuellem Sechsganggetriebe bestellt werden.
Dies ist mutmaßlich auch der Grund dafür, dass der konventionelle Direkteinspritzer FSI mit 150 PS aus zwei Litern
Hubraum nach wie vor angeboten wird: Abgesehen von einer geringfügig höheren Endgeschwindigkeit und dem subjektiv
angenehm größeren Hubraum kann diese Version alles schlechter als der nominell schwächere TSI, ist aber mit
Sechsgang-Automatik lieferbar.
Die zweite motorische Neuheit betrifft das Basis-Aggregat, das laut Volkswagen im vergangenen Jahr tatsächlich mehr
als 27 Prozent der Käufer wählten. Künftig wird dieser bewährte, konventionell arbeitende und ebenfalls 1,4 Liter
große Benziner 80 statt 75 PS und 132 statt 126 Newtonmeter leisten. Der Beschleunigungswert verbessert sich dadurch
von 14,7 auf 13,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit von 164 auf 168 km/h. Der Verbrauch schließlich liegt nun bei
7,0 statt bisher 6,8 Litern.
Zu haben ist der schwächste Golf als "Trendline" künftig ab 15.625 Euro, der entsprechende Golf Plus kostet mindestens
17.050 Euro. Allen Inflationsgefühlen und der jüngsten VW-Preisrunde zum Trotz errechnet sich daraus beim Dreitürer
nur ein Aufschlag von 405 Euro seit der Markteinführung im September 2003: Diese nur 2,6 Prozent in drei Jahren
wurden jedoch auch durch diverse Verschlechterungen im Detail möglich.
Im übrigen bleibt auch weiterhin das DSG-Getriebe den Dieseln vorbehalten, Allradantrieb gibt es auch künftig nur
für einige wenige Motorisierungen, und Rußfilter sind nach wie vor nicht für alle Modellvarianten im Angebot.
Zu den weiteren Neuerungen des Modelljahrs 2007 gehört eine automatische Aktivierung der Warnblinkanlage bei
starken Bremsungen - eine auch in der Branche umstrittene Billig-Variante eines zweistufigen oder blinkenden
Bremslichts, die auch wir für fragwürdig halten. Wer die Einparksensoren bestellt, die es nach wie vor nur für
das Heck gibt, erhält nun automatisch auch eine Beifahrerspiegelabsenkung bei eingelegtem Rückwärtsgang - auch
das eine nicht in jeder Situation praktische Errungenschaft.
Außerdem erhalten beide Karosserieversionen "Whiplash-optimierte" Kopfstützen, die etwa im Falle eines Heckaufpralls
die Sicherheit erhöhen sollen, wie VW verspricht. Allzu glaubwürdig klingt dies nicht, verschwinden doch gleichzeitig
aus Kostengründen die bisherigen, aktiven Kopfstützen. Die Pendants im Fond fallen künftig kleiner aus; ob die
Kopfstützen in der Golf-Baureihe wie offenbar neuerdings offenbar beim Passat nicht mehr neigungsverstellbar sind,
ist noch nicht bekannt.