Volkswagen trennt sich erneut von einem Tochterunternehmen. Die Volkswagen Bordnetze GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen
mit Siemens VDO, wird vom japanischen Sumitomo-Konzern übernommen.
Zum Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der
Kartellbehörden, deren Entscheidung in den nächsten Wochen erwartet wird.
Sumitomo wird das Unternehmen künftig in seinen Sparten Sumitomo Electric Industries zu 60 Prozent und Sumitomo Wiring
Systems zu 40 Prozent führen. Die Gruppe beliefert bereits jetzt zahlreiche Automobilhersteller mit Kabelbaum-Systemen
und würde in diesem Bereich weltweit die Nummer 3 werden. Die Japaner planen eine Internationalisierung ihres
Geschäfts und streben nach der Übernahme einen globalen Marktanteil von 20 Prozent an. Vor allem der Ausbau in Europa,
wo Sumitomo bisher eher schlecht aufgestellt ist, soll forciert werden. Neben einem Entwicklungszentrum soll in
Wolfsburg auch die Deutschland-Zentrale eingerichtet werden.
VW-Markenchef Dr. Wolfgang Bernhard sagte, man lege mit dieser Lösung "den Grundstein für dynamisches Wachstum und
damit für die Zukunft von Volkswagen Bordnetze". Mit der Ausweitung der potenziellen Kundenbasis sei eine Grundlage
für die Sicherung der Arbeitsplätze geschaffen, der Verkauf "eine intelligente Lösung im Interesse des Volkswagen
Konzerns und ein gutes Beispiel für verantwortliches Handeln".
Die 1986 gegründete Volkswagen Bordnetze ist ein 50/50-Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen und Siemens VDO
Automotive. Das Unternehmen beschäftigt als Entwicklungs- und Systemlieferant an 13 Standorten weltweit rund 8.600
Mitarbeiter, rund 600 davon an vier Standorten in Deutschland, und erzielte 2005 einen Jahresumsatz von 440 Millionen
Euro. Bislang liefert die Firma Kabelbäume für Fahrzeuge des VW-Konzerns.