Französische Investmentgruppe zahlt 3,32 Mrd. Euro
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VW verkauft Europcar |
Montage: Autokiste |
für 3,32 Milliarden Euro |
Der Verhandlungspoker ist vorbei: Volkswagen hat seine Autovermietungs-Tochter Europcar an die französische
Investmentgruppe Eurazeo verkauft. Der Kaufpreis beträgt 3,32 Milliarden Euro.
Die Summe setzt sich aus einem Baranteil von 1,26 Milliarden Euro und einer Schuldenübernahme durch Eurazeo
von weiteren 1,06 Milliarden Euro zusammen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt des VW-Aufsichtsrats
und insbesondere der Kartellbehören; sie soll noch im ersten Halbjahr rechtlich vollzogen werden.
VW halte unvermindert an seinem strategischen Ziel des "Mobilitätsdienstleisters" fest, hieß es. Nach intensiver
Analyse sei man aber zu dem Ergebnis gekommen, dieses Ziel auch ohne den Besitz eines Kurzzeitvermieters wie
Europcar erreichen zu können. "Durch die Veräußerung binden wir deutlich weniger Kapital. Und wir fokussieren
uns weiter auf unser Kerngeschäft", sagte VW-Chef Pischetsrieder. Als Alternativen waren zunächst ein Börsengang
und der strategische Ausbau von Europcar im Gespräch gewesen. Letzteres hätte jedoch hohe Investitionen erforderlich
gemacht.
Das Interesse an einer Übernahme von Europcar war groß; auch Sixt zählte zu den möglichen Käufern. Die Entscheidung
zugunsten von Eurozeo gab offenbar zuvorderst der Kaufpreis. Außerdem sei ausschlaggebend gewesen, dass Eurazeo
Europcar als Unternehmen weiterführen und expandieren wolle. Bei Eurazeo hieß es, die Arbeitsplätze der Mitarbeiter
seien nicht in Gefahr.
Volkswagen hatte die Europcar International SA mit Sitz in Paris erst 1999 zu 100 Prozent übernommen. Derzeit betreibt
Europcar das Vermietgeschäft den Angaben zufolge in mehr als 145 Ländern mit mehr als 2.900 Stationen und beschäftigt
5.200 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg 2005 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, der Gewinn nach
Steuern sogar um mehr als ein Viertel auf knapp 70 Millionen Euro.