Opel GT: Erste Bilder des neuen Roadster

"Nur Fliegen ist schöner" – dieser Slogan ging in die Werbegeschichte ein. Er galt Ende der 1960er-Jahre dem inzwischen zum Klassiker avancierten Opel GT. 38 Jahre später präsentiert die Marke mit dem Blitz bald wieder einen GT. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatte Opel-Chef Peter Forster bei der Vorstellung des Tigra TwinTop angekündigt, mittelfristig sollten 20 Prozent des Portfolios aus aufregenden Nischenmodellen bestehen - und offenbar war das durchaus ernst gemeint. Nach dem Tigra und dem Astra TwinTop, den die Rüsselsheimer auch als Nischenmodell ansehen, folgt nun der dritte Streich.

Das ist durchaus zweideutig zu verstehen, denn der neue GT ist Auto-Kennern in ähnlicher Form bereits als Pontiac Solstice und Saturn Sky bekannt. Das Design des Trios ist in mehr oder weniger starker Ausprägung inspiriert durch das Konzeptauto Vauxhall VX Lightning, das im Mai 2003 zum 100-jährigen Jubiläum der Marke im GM Advanced Design Studio in Birmingham/England entstand; alle drei Modelle laufen in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware vom Band. Der inzwischen eingestellte, höchst puristische GT-Vorgänger bei Opel, der Speedster, wurde dagegen in Kooperation mit Lotus in England gebaut.

Zurück zum neuen GT, den die Rüsselsheimer auf dem Genfer Salon Anfang März in der endgültigen Version zeigen, aber erst im zweiten Quartal 2007 zu den Händlern bringen werden:

Kennzeichen des Sportwagens sind sein scharf geschnittenes Design mit 18 Zoll-Rädern und ein starker Motor, der seine Kraft klassisch über die Hinterachse auf die Straße bringt. Was dem GT einst verwehrt blieb, nämlich der Spaß des Fahrens im offenen Auto, wird jetzt ebenfalls realisiert: Der GT ist als Roadster mit Stoffkaputze ausgelegt. Das Verdeck verschwindet vollständig unter einer Klappe.

Als Antrieb fungiert ein neu entwickelter Vierzylinder mit Direkteinspritzung, der aus zwei Litern Hubraum dank Turboaufladung 260 PS mobilisiert. Vorläufigen Angaben zufolge sind damit mehr als 230 km/h möglich; die Tempo 100-Marke soll in weniger als sechs Sekunden zu schaffen sein. Im Hinblick auf gutes Handling verspricht Opel eine nahezu ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen den Achsen.

Die Karriere des Ur-GT begann auf der IAA 1965 in Frankfurt, als Opel völlig unerwartet einen zweisitzigen Sportwagen präsentierte, der so gar nicht in die gewohnte mitteleuropäische Großserienwelt passen wollte. Die Karosserielinie des Coupés folgte einem neuen US-Designstil, dem so genannten "Coke Bottle Shape", der auch die Corvette Stingray auszeichnete. Flacher Bug mit Klappscheinwerfern, bauchige Kotflügel, eingezogene Flanken im Türbereich, dann wieder wuchtige hintere Kotflügel und ein Heck mit scharfer Abrisskante waren die Designmerkmale. Über 100.000 Einheiten wurden von 1968 bis 1973 produziert; zwei Drittel davon gingen in die USA.