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Studie: Citroën C-AirPlay |
Citroën |
Ist das die Ente des 21. Jahrhunderts? So sicher wie diese Assoziation bei Citroën-Konzeptautos ist die
Antwort: Nein. Knuffig, ungewöhnlich (und viel schöner als das Original) ist der "C-AirPlay" aber allemal.
Die Franzosen zeigen die Studie dieser Tage auf der Automesse in Bologna, und wieder einmal ist ihnen das gelungen,
was man einen Hingucker nennt. Aufmerksamkeit zieht das Auto dabei nicht durch Größe, PS-starke Motorisierung oder
der alten Leier von der Sportlichkeit auf sich, sondern durch Konzept, Design und Details.
Gerade mal 3,30 Meter misst der C-AirPlay in der Länge - deutlich weniger als aktuelle Kleinwagen, die bisweilen
schon die 4 vor dem Komma stehen haben. Auch Breite (1,68 Meter) und Höhe (1,39 Meter) sind eher bescheiden ausgefallen.
Für Vortrieb sorgt ein Großserien-Vierzylinder mit 110 PS, gekoppelt an ein automatisiertes Schaltgetriebe
("Senso-Drive") mit Schaltwippen am Lenkrad und für einen Hauch von Umweltschutz eine Start-Stopp-Automatik, die
Citroën bekanntlich auch im C3 offeriert.
"Eine andere Art von Fahrspaß" verspricht der Autobauer, aufbauend auf "gezielten kreativen Anstrengungen und
grundlegender Überlegungen zum Fahrvergnügen", jenem Vergnügen, das aus der Bewegung und den damit verbundenen
Empfindungen entstehe, unabhängig von der reinen Geschwindigkeit. Licht und Luft sind die konkreten Maßnahmen zur
Umsetzung - "AirPlay" sozusagen:
So werden etwa die beiden Passagiere, die auf einer durchgehenden Bank sitzen, ständig von einem Luftstrom umgeben,
den Luftausströmer in den Türpaneelen und ein spezielles Ventilationssystem schaffen. Für Licht sorgen eine große
Windschutzscheibe, die oben direkt in das Panorama-Glasdach übergeht, dessen Mittelteil herausnehmbar ist. Dazu
kommen Luken im Unterteil der Türen - Bullaugen am Auto. Die optische Nähe zur Straße in Verbindung mit der
vergleichsweise breiten Spur, dem tiefen Schwerpunkt und großen Rädern soll dabei das Gefühl von Geschwindigkeit
und den Fahrspaß steigern.
Eine weiße Lackierung und ein weiß-roter Innenraum verströmen weiter optische Leichtigkeit und Modernität. Die
Bedienelemente für Gangschaltung, Fensterheber und Spiegelverstellung sind in der Mitte des Vorderbank zusammengefasst.
Sie liegen unter der Silikonoberfläche, mit der Sitzbank und Türverkleidungen überzogen sind. Citroën verspricht
insoweit für den Tastsinn völlig ungewohnte Eindrücke, die an einen lebenden Organismus erinnerten. Alle wichtigen
Bedienelemente und Armaturen sind in zwei Rundinstrumenten zusammengefasst, die sich ähnlich wie im C4 auf der
feststehenden Nabe des Lenkrads befinden.
Der für die Stadt gedachte Kleinwagen hat aber mit einem künftigen Serienmodell kaum etwas zu tun. Höchstens das ein
oder andere Detail dürfte sich vielleicht auch einmal beim Citroën-Händler wiederfinden. Dennoch gefällt das
AirPlay-Konzept - schon die zweite Citroën-Studie in wenigen Monaten, die zeigt, dass Kreativität noch immer zu den
Kernfähigkeiten der Marke zählt. Und für die "21st-Century-Ente" sind ja noch ein paar Jahre Zeit.