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Neu ab 2006: VW Crafter |
Volkswagen |
Den VW LT gibt es bereits seit über 30 Jahren, doch besonders erfolgreich war er nie – und das, obwohl die
Baureihe zuletzt weitgehend baugleich mit dem Mercedes Sprinter war. Das gilt auch für die nächste Generation,
der VW vorsorglich einen neuen Namen spendiert hat: Aus LT wird »Crafter«.
Die Optik des Crafter habe mit der seines Vorgängers nichts mehr gemein, schreibt VW in den Unterlagen zum neuen
Auto, was zweifellos im nicht-wörtlichen Sinne eine Frage der Perspektive ist. Fakt ist, dass der Crafter nicht nur
technisch, sondern auch im Design weitgehend dem Mercedes Sprinter gleicht, wenn auch die Änderungen an der Front
nicht zu übersehen sind.
Während der Sprinter eher konventionelle Scheinwerfer aufweist, hat sich VW für deren vertikale Anordnung entschieden,
weswegen auch die Motorhaube deutlich modifiziert werden musste. Dazwischen bzw. darunter prangt ein massiger
Kühlergrill, der stark an die neuen schweren VW-Lkw "Constellation" aus Südamerika erinnert. Insgesamt wirkt der
Crafter damit von vorne bzw. im Rückspiegel deutlich bulliger als der Sprinter, und so bleibt die Frage eines
befreundeten Kollegen heute am Telefon subjektiv: "Warum muss der LT eigentlich immer hässlicher sein als der Benz?"
Die Seitenansicht mit der Plastikverkleidung im unteren Bereich und der markanten, nach vorne spitz zulaufenden
Sicke entspricht der des Mercedes. Heckansichten liegen in beiden Fällen noch nicht vor. Das Interieur ist
ebenfalls weitgehend identisch, sieht man einmal von markenspezifischen Lösungen für Instrumente, Navigation oder
Lenkrad ab. Hier liegt, jedenfalls in punkto Design, sicher der größte Fortschritt.
Gleichstand herrscht naturgemäß auch bei der Variantenvielfalt und dem Ladevolumen: Hier wie dort werden drei Radstände,
vier Laderaumlängen und drei Dachhöhen angeboten, womit der größte Crafter bis zu 17 Kubikmeter transportieren kann.
Die maximale Zuladung beträgt 2,67 Tonnen; die 1,3 Meter breite Schiebetür gibt bei den beiden höheren Varianten
1,8 Meter Höhe frei.
Der Crafter wird künftig serienmäßig über eine fernbedienbare Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und
ein manuelles Sechsganggetriebe verfügen; ein automatisiertes Schaltgetriebe ist optional lieferbar. Wichtiger
ist, dass auch Volkswagen das ESP künftig ab Werk in allen Versionen verbauen wird. Serienmäßig schützt lediglich
ein Fahrerairbag bei schweren Unfällen, gegen Aufpreis sind u.a. Beifahrer-, Kopf- und Seitenairbags sowie eine axial
und vertikal einstellbare Lenksäule verfügbar.
Noch ein Blick auf die Motoren: Hauptaggregat wird der Fünfzylinder-TDI sein, den es in vier Leistungsstufen mit 89,
109, 136 und 164 PS geben und der - eher untypisch für VW - lobenswerterweise stets serienmäßig an einen Rußfilter
gekoppelt sein wird. Weitere Details, etwa über einen Benziner, liegen bisher nicht vor.