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100 Mio. Stück: |
Bosch |
Common Rail-Injektor-Produktion |
Diesel-Fahrzeuge erfreuen sich weiter wachsender Beliebtheit. Rund acht Jahre nach der Einführung der Technik lief
jetzt alleine bei Bosch der 100-millionste Common-Rail-Injektor für Pkw-Diesel vom Band. Das Kraftstoff-Sparpotential
ist immens.
Die Common-Rail-Technik war von Bosch erstmals 1997 auf den Markt gebracht worden. Bis heute wurden Unternehmensangaben
zufolge rund 23 Millionen Pkw damit ausgestattet. Allein im laufenden Jahr fertigt Bosch an sieben Standorten auf drei
Kontinenten rund 26 Millionen Common-Rail-Injektoren für Pkw-Motoren.
Im Bosch-Werk Bamberg sowie an zwei weiteren europäischen Standorten produziert das Unternehmen auch die dritte
Generation des Common-Rail-Systems mit sogenannten Piezo-Inline-Injektoren. Für die Nutzung der Piezo-Technologie,
die Benzin- und Dieselmotoren nochmals sauberer und sparsamer macht, hatten Forscher und Entwickler von Bosch und
Siemens VDO kürzlich wie berichtet gemeinsam den diesjährigen "Deutschen Zukunftspreis" des Bundespräsidenten erhalten.
Neben hohem Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ist der geringere Verbrauch des Selbstzünders nach wie vor sein
Hauptvorteil. Rund 30 Prozent im Mittel beträgt die Ersparnis gegenüber einem vergleichbaren Benziner. Anders ausgedrückt:
Würde ein Dieselfahrer heute auf ein ähnliches Modell mit Otto-Motor umsteigen, müsste er sich auf einen um 50 Prozent
höheren Verbrauch einstellen - mit entsprechenden Mehrkosten und geringerer Reichweite seines Fahrzeugs pro Tankfüllung.
Was für den einzelnen Autofahrer wichtig ist, wird jedoch erst in der Gesamtbetrachtung in seinem ganzen Potential
auch für Umwelt und Ressourcenschonung deutlich: Derzeit beträgt der Diesel-Anteil bei den Neuzulassungen in Europa
knapp 50 Prozent. Hätten alle Autos einen Diesel an Bord, könnten allein in Deutschland pro Jahr nach Bosch-Hochrechnungen
mehr als fünf Milliarden Liter Kraftstoff eingespart werden - eine Menge, mit der ein durchschnittlicher Diesel-Pkw
eine Strecke von 94 Milliarden Kilometern zurücklegen könnte, 300-mal von der Erde zur Sonne und zurück. Auch die
Umwelt würde profitieren, denn Dieselmotoren stoßen etwa 25 Prozent weniger Treibhausgas Kohlendioxid aus als
vergleichbare konventionelle Benzinmotoren.
Noch deutlicher wird das Potential in Bezug auf Märkte, in denen der Diesel bisher ein Schattendasein fristet:
Würde der Selbstzünder-Anteil etwa in den USA bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen von derzeit ein Prozent nur auf
30 Prozent steigen, würde das Land früheren Mercedes-Berechnungen zufolge 1,4 Millionen Barrel (ca. 159 Liter) Rohöl
sparen - täglich. Das entspricht dem gesamten US-Ölimport aus Saudi-Arabien. Hochgerechnet auf einen Dieselmarktanteil
von 50 Prozent ergäbe sich gar ein astronomisches Einsparpotenzial von jährlich rund 133 Milliarden Litern - mit den
entsprechenden Folgen für Ressourcenschonung und auch den Ölpreis.