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Donnerstag, 28. März 2024
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BMW X5, Mercedes W124 und VW T4 besonders beliebt / Alle Zahlen im Überblick

Autoklau-Statistik 2004: Weiter rückläufige Tendenz

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Autodiebe: BMW X5, Mercedes W124, BMW M3
Auch im Jahr 2004 hat sich die Zahl gestohlener Autos weiter rückläufig entwickelt. Besonders beliebt bei Dieben sind nach wie vor BMW X5 und Modelle der Mercedes-Baureihe W124. Auch Trabbis wechseln überdurchschnittlich häufig ungefragt den Besitzer.
Die Zahl der Diebstähle sank nach den vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag in Berlin veröffentlichten Zahlen um 9,6 Prozent auf 28.674 Fahrzeuge, womit erstmals die 30.000er-Marke unterschritten werden konnte, vor allem aber die positive Tendenz zum elften Mal in Folge fortgesetzt werden konnte.

Weil der durchschnittliche Wert der einzelnen Autos auch 2004 deutlich anstieg (um 7,1 Prozent auf 9.914 Euro), ging die Entschädigungssumme und damit die beitragsrelevante Größe allerdings nur um 3,1 Prozent auf rund 285 Millionen Euro zurück.

Nach wie vor die Position des Spitzenreiters nimmt in der Statistik der BMW X5 ein, der in verschiedenen Motorisierungen die Plätze eins, zwei und sieben belegt und gegenüber 2003 sogar nochmals zulegte.

Auf Platz 2 folgt der Mercedes E 250 D der Baureihe W124, die in der Statistik ebenfalls seit Jahren "gut" vertreten ist, dieses Mal jedoch nur mit einem Modell. Die Versicherer führen dies auf fehlende Wegfahrsperren zurück, die in der E-Klasse allerdings spätestens seit der zweiten Modellpflege im Herbst 1993, als auch die Nomenklatur mit dem voranstehenden "E" eingeführt wurde, Serie waren, so dass der GDV möglicherweise auch die "250 D" früherer Baujahre meint. Insgesamt zeigt das Beispiel aber auch, dass es Diebe nicht nur auf Leistung und Luxus abgesehen haben, sondern auch auf zuverlässige, langlebige und reparierbare Autos.

Platz 4 geht an den BMW M3, dahinter folgen VW Multivan 2,5 TDI und Audi A8 4,2. Teuerstes Diebesgut war der Mercedes SL 55 AMG, für den im Schnitt 91.465 Euro Entschädigungssumme von den Versicherern an die Diebstahlopfer überwiesen werden mussten. Der aktuelle Neupreis des 500 PS-Roadsters beträgt knapp 132.000 Euro.

Bezogen auf die Marken musste das größte Plus 2004 - wie im Vorjahr - Škoda hinnehmen: Die tschechische VW-Tochter rückte um 45,4 Prozent vor und belegt nun Rang 9. Um 30,8 Prozent steigen die Diebstähle bei Porsche, wozu insbesondere der Cayenne beiträgt. Einen deutlichen Rückgang dagegen meldet der GDV bei Fiat (- 24,3 Prozent), Opel (- 21,7 Prozent) und Mazda (- 20,1 Prozent).

Gemessen am Bestand hatten im Jahr 2004 Porsche-Fahrer das höchste Diebstahl-Risiko (Klau-Rate 2,3 von 1.000), gefolgt von Audi (2,2) sowie den "Exoten" Trabant (2,1) und Isuzu (2,1), von denen bei geringem Bestand nur wenige Fahrzeuge gestohlen wurden. Wer einen Subaru, Daihatsu oder Hyundai fährt, darf am ruhigsten schlafen - bei Dieben sind diese Marken Ladenhüter.

Die Klaurate nahm 2004 in allen Bundesländern ab, allerdings mit sehr unterschiedlicher Ausprägung. Während in Nordrhein-Westfalen gerade mal 1,8 Prozent weniger Autos als gestohlen gemeldet wurden, sank die Zahl in Schleswig-Holstein, im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern um mehr als 20 Prozent. Noch drastischer sind die Unterschiede in einzelnen Regionen: Mit einem Plus von 31,1 Prozent liegt hier Nürnberg in Deutschland an der Spitze, vor Köln-Land (+16,2 Prozent) und Bochum (+14,1 Prozent). Überdurchschnittliche Entspannung melden die Statistiker dagegen in Unterfranken (-24,4 Prozent), Dresden (- 20,8 Prozent) und Essen (- 19,4 Prozent).

Das größte Klau-Risiko haben statistisch gesehen zwölf bis 13 Jahre alte Autos - die Wahrscheinlichkeit, dass sie abhanden kommen, ist fast 2,8mal höher als bei Neuwagen. Das geringste relative Klaurisiko haben sieben bis acht Jahre alte Autos.

Ihren Höhepunkt hatte die Klauwelle im Jahr 1993 mit 105.000 gestohlenen Pkw im Wert von rund 800 Millionen Euro, dem unter anderem mit der Einführung von elektronischen Wegfahrsperren Einhalt geboten wurde.
text  Hanno S. Ritter
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