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IAA-Neuheit: VW Eos |
Volkswagen |
Bis zuletzt hat VW die Details zum neuen Cabrio geheim gehalten. Jetzt aber haben die Wolfsburger den Eos
auf der IAA feierlich enthüllt: Überraschungen gab es dabei nicht, wenn man die entsprechende Studie kennt.
Diese mit dem Namen "concept C" hatte Volkswagen vor rund 18 Monaten auf dem Genfer Autosalon präsentiert. Geblieben
ist es unter anderem bei dem höchst aufwändigen Dachmechanismus, der jetzt "CSC" getauft wurde: Die fünfteilige
Konstruktion soll die Eigenschaften eines Coupé-, Schiebe- und Cabrio-Daches vereinen.
Als Folge sieht der Autobauer einen kurzen Windschutzscheibenrahmen mit der Folge eines bequemen Einstiegs
und eines echten Cabrio-Gefühls bei offenem Dach und andererseits ein kompaktes Heck, wenn die ersten Bilder
auch zumindest in ersterem Punkt Zweifel berechtigt erscheinen lassen.
Das vollständige Öffnen und Schließen des Dachs dauert - natürlich elektrisch betrieben - rund 25 Sekunden. Bei
schlechterem Wetter wirkt der Eos innen, wenn gewünscht, durch das Glasschiebedach dennoch hell und freundlich;
natürlich lässt sich das Schiebedach auch separat öffnen - ähnlich wie beim Mini Cabrio mit seinem Stoffverdeck.
Bei Überschlaggefahr sorgt im offenen Zustand ein automatisch ausfahrender Überrollbügel für Sicherheit.
Im Design bietet das 4,41 Meter lange, 1,79 Meter breite und 1,44 Meter hohe Coupé-Cabriolet keine Überraschungen:
Die Front darf als Mix aus Golf R32 und Passat gelten, das Heck mit seinen zweigeteilten LED-Leuchten entspricht
ebenfalls der aktuellen VW-Designlinie. Im Innenraum entsprechen etliche Bedienelemente wie Lichtschalter, Klimaanlage
oder Radiosysteme jenen andere Modelle. Eigenständig präsentiert sich der obere Bereich der Mittelkonsole und natürlich
Tür- und Seitenverkleidungen sowie die Rücksitzanlage. Auch hier gibt es deutliche Parallelen zur Studie.
Erstmals setzt VW elektrisch aktivierte "Easy-Entry"-Sitze ein: Sie "merken" sich die Sitzlängsposition des
vorderen Gestühls und kehren dorthin - nachdem die Fond-Passagiere ein- oder ausgestiegen sind - auf Knopfdruck
zurück. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 205 Litern bei offenem Dach und 380 Litern in der Coupé-Konfiguration,
was ungefähr dem Klassenstandard entspricht. Serienmäßig verfügt die Kofferraumklappe über eine Zuziehhilfe; zudem
gibt es eine in die Rücksitzbank integrierte Durchlademöglichkeit.
Den Antrieb übernehmen bekannte Motoren aus dem VW-Konzernregal, nämlich die FSI-Varianten mit 115, 150 und 200 PS
sowie der V6-FSI mit 250 PS aus 3,2 Litern Hubraum. Diesel-Freunden steht zunächst nur der 140 PS-TDI zur Verfügung,
der serienmäßig mit Rußfilter ausgeliefert wird. Weitere motorische Alternativen dürfte VW schon im kommenden Jahr
nachlegen.
Sympathisch: Den Eos wird es nur in einer einzigen Ausstattungslinie geben. Serienmäßig sind immer eine halbautomatische
Klimaanlage, 16 Zoll-Aluräder, Ambientebeleuchtung, Seitenairbags und Nebelscheinwerfer. Außer im 115 PS-Modell
erhalten Käufer darüber hinaus Sportsitze und Leder an Lenkrad, Schaltknauf und Handbremshebel; im V6 kommen eine
Klimaautomatik und 17 Zoll-Räder hinzu.
Die Markteinführung in Europa beginnt im Frühjahr 2006. Dann wird sich zeigen, ob VW mit dem Eos erneut wiederholen
kann, was schon so oft geklappt hat: Eine Idee erst Jahre später als die Mitbewerber auf die Räder zu stellen und
dann trotzdem schnell zum Marktführer zu avancieren. Das kürzlich überarbeitete New Beetle Cabriolet soll derweil
verstärkt jene ansprechen, die ein ganz normales Golf Cabrio vermissen.