Neue Erdgasautos von Opel und VW

Das Angebot an Erdgasfahrzeugen steigt weiter: Inzwischen hat auch Volkswagen erkannt, dass insoweit Marktpotential besteht, und kündigt gleich zwei entsprechende Modelle an. Mitbewerber Opel zeigt gleichzeitig bereits die zweite Generation des Zafira CNG. Die Wolfsburger werden die Modelle Touran und Caddy als "EcoFuel"-Versionen ab Anfang 2006 zu den Händlern bringen. Für Vortrieb sorgt jeweils ein 109 PS starker Motor.

Die vier Erdgastanks sind als Unterflurlösungen im Heckbereich integriert (Caddy: 26 kg; Touran: 18 kg), so dass die volle Kofferraumkapazität und Variabilität beider Modelle erhalten bleibt. Der Verbrauch beim Touran soll 5,9 Kilogramm Erdgas pro 100 Kilometer betragen, beim Caddy 6,0. Daraus errechnet sich eine Reichweite von 310 bzw. 430 Kilometer. Einen Benzintank gibt es auch; er ist jedoch klein und nur als Reserve gedacht. Weitere Details oder Preise liegen nicht vor.

Während Volkswagen hier wie so oft keine Vorreiterrolle spielt, sondern im Vergleich zur Konkurrenz nur nachzieht, wird Erdgas-Marktführer Opel zur IAA bereits die zweite Generation des Zafira mit diesem Antrieb vorstellen. Auch er soll im Frühjahr zu den Händlern kommen, Bestellungen sind ab Mitte September möglich, wenn die Rüsselsheimer auch die Preise bekannt geben wollen.

Das Volumen der vier Tanks, ebenfalls unterflur angeordnet und ohne Auswirkungen auf Flexibilität oder Ladevolumen, beträgt 21 Kilogramm, den Aktionsradius beziffert Opel auf 540 Kilometer (5,3 kg/100 km, vorläufige Werte). 14 Liter Benzinreserve stehen zur Verfügung. Der 1,6 Liter-Motor leistet 97 PS.

Der bisherige Zafira CNG wurde Werksangaben zufolge 20.000 Mal produziert. Opel bietet außerdem den Combo mit gleichem Motor als CNG-Variante an. Der Verbrauch hier liegt bei 4,9 Kilogramm, der Vorrat bei 19 Kilogramm, die Benzinreserve bei 14 Litern. Die Preise für den "Familien-Van" (Opel-PR-Text) beginnen bei 17.025 Euro.

Derzeit kostet ein Kilogramm Erdgas in Deutschland aus steuerlichen Gründen nur durchschnittlich 0,75 Euro. Bis Jahresende sollen rund 700 Erdgastankstellen bundesweit bestehen. Zahlreiche Energielieferanten und Kommunen fördern zudem finanziell die Anschaffung von Erdgasautos.

Erdgas wird von der Bundesregierung ein Marktanteil von vier Prozent bis 2020, wenn die Steuerbefreiung ausläuft, eingeräumt. "Dies ist ein Potenzial von rund zwei Millionen Erdgasfahrzeugen auf Deutschlands Straßen in den nächsten 15 Jahren", so Dr. Thomas Schlick, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).