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Testsieger: |
ÖAMTC |
OEM-Batterie von VW/Audi |
Autobatterien mögen zweierlei nicht - sehr heißes Wetter im Sommer einerseits und die Kälte im Winter andererseits,
verbunden mit verstärktem Strombedarf im Auto, der neben zusätzlichen Verbrauchern wie Nebelscheinwerfer, Sitzheizung,
Gebläse, und Heckscheiben-/Spiegelheizung vor allem beim Kaltstart entsteht.
Den kommenden kalten Tagen vorgreifend hat der ADAC jetzt in Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC und weiteren europäischen
Autoclubs 20 Batterien (12 Volt) einem Test unterzogen. In der Untersuchung haben sich die Clubtester der weit
verbreiteten Größenklasse zwischen 60 und 66 Ah gewidmet — und ein ernüchterndes Fazit gezogen: Kein Modell
erreichte die Note "sehr gut", fünf Akkus schnitten mit "gut" ab, und ein großes Mittelfeld bestehend aus zehn Batterien
wurde mit "befriedigend" beziehungsweise "ausreichend" bewertet. Immerhin fünf Mal mussten die Tester "mangelhaft"
vergeben.
Testsieger ist eine Original-Ersatzbatterie vom VW-Konzern zum Preis von 90 Euro, kraftloses Schlusslicht im Test
ist die allerdings auch nur halb so teure "High Power". Gecheckt wurden neben Kapazität und Kaltstart bei -18 Grad
Celsius auch die Haltbarkeit, die Ladungsaufnahme, der Wasserverbrauch, die Rüttelfestigkeit, die elektrostatische
Entladung und die Tiefentladung sowie die innere Korrosion.
Wir empfehlen, Batterien, die älter als drei Jahre sind, vor der kalten Jahreszeit vom Fachmann checken zu lassen.
Das kostet ein paar Euro, ist aber letztlich nicht halb so nervig (und teuer) wie eine kaputte Batterie - morgens,
wenn ein wichtiger Termin bevorsteht. Im Zuge des Batteriechecks sollte auch gleich die Leistung der
Lichtmaschine und des Reglers überprüft werden: Ist der Generator zu schwach, hilft die beste Batterie nichts.
Beim Kauf einer Batterie sollte man sowohl hinsichtlich des Gehäuses als auch der elektrischen Werte wieder die
gleiche Größe wählen, die schon der alte Akku hatte. Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall, auch Nachlässe
bis zu 30 Prozent auf den Listenpreis sind möglich. Meist, aber nicht zwangsläufig, sind Batterien im Fachhandel
und an der Tankstelle billiger als in der Werkstatt. Der Test hat auch gezeigt, dass nicht immer die teuersten
Batterien auch die besten sind. So belegte die mit 120 Euro teuerste Batterie "Varta Silver dynamic" im ADAC-Test
nur einen Mittelplatz, die nur einen Rang schlechtere "Dynamic" war bereits für 45 Euro zu haben.
Obwohl der Markt fest in den Händen der großen Hersteller Varta, Delphi, Exide und Fiamm ist, produzieren sie je nach
Abnehmer unterschiedliche Qualitäten zu unterschiedlichen Preisen. Den Nachteil hat der Käufer, denn er kann nicht
kontrollieren, ob eine Batterie alle gewünschten Eigenschaften hat, die das Label zumindest vermuten lässt. Auch gibt
es bei den meisten Autobatterien - im (teilweisen) Gegensatz zu solchen für den Heimgebrauch - keine Kennzeichnung,
wie alt der Akku und bis wann er haltbar ist.
Wer eine neue Batterie selbst montiert, sollte darauf schon im Eigeninteresse das Datum des Einbaus vermerken.
Außerdem sollten unbedingt die Pole mit einem speziellen Fett geschmiert werden. Beim Arbeiten sollten wegen der
Säurehaltigkeit der Batterie Handschuhe und eine Schutzbrille getragen werden. Beim Ausbau zuerst den Minuspol,
danach den Pluspol (Vorsicht Batteriepole nicht kurzschließen) abschließen — der Einbau erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge. Das Batteriekabel darf nicht bei laufendem Motor abgeklemmt werden — die teuren Blackboxen
moderner Autos nehmen sowas äußerst übel.
Übrigens kann eine Batterie "Pi mal Daumen" auch ohne spezielles Equipment geprüft werden: Fahren Sie dazu das Auto
vor eine Hauswand, ein Garagentor oder Ähnliches, schalten Sie das Licht an und dann den Motor aus - das Abblendlicht
darf nur minimal dunkler werden als zuvor, auch nach einigen Minuten. Im Zweifelsfall hilft eine längere Fahrt
außerhalb des Stadtverkehrs mit möglichst wenigen Stromverbrauchern, dem angekratzten, aber noch nicht kaputten
Akku wieder neues Leben einzuhauchen.