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In der Regel streben Unternehmen stets nach der "nächsthöheren" Rechtsform - der Einzelunternehmer will die GmbH,
die GmbH liebäugelt mit der AG-Gründung. Ausnahmen gibt es, etwa die Firma Bosch, die trotz ihrer Größe noch
immer als GmbH fungiert. Jetzt haben die Ford-Werke bekannt gegeben, ihre Rechtsform von der bisherigen
Aktiengesellschaft in eine GmbH zu ändern. Entsprechende Planungen, hieß es am Montag aus Köln, sollten in den
kommenden Wochen nach Zustimmung aller Gremien bis zum Jahresende umgesetzt werden.
"Für unsere Mitarbeiter, Händler, Kunden und Lieferanten ändert sich dadurch überhaupt nichts", beeilte sich
Bernhard Mattes, der Vorstandsvorsitzende und künftige Sprecher der Geschäftsleitung, zu versichern. Die Entscheidung
habe keinerlei Auswirkungen auf die Standorte Köln, Saarlouis und Genk, sagte auch Lewis Booth, CEO von Ford Europe.
Nach dem Squeeze-Out-Verfahren im Jahr 2002 und dem Wegfall der Börsennotierung könnten mit der geplanten
Umwandlung die Abläufe innerhalb der Ford-Werke vereinfacht und die Flexibilität im Konzernverbund erhöht werden,
hieß es zur Begründung. Außerdem passten sich die Ford-Werke damit der Gesellschaftsform aller übrigen
Konzernunternehmen in Deutschland an. Schließlich könne man im administrativen Bereich Kosten einsparen.
Struktur und Aufgaben von Aufsichts- und Betriebsrat sollen ebenfalls unverändert bestehen bleiben.
Bei Ford gilt eine Vereinbarung zum Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2005. Im Gegenzug verzichten
die Mitarbeiter bis Ende Februar 2005 auf Erhöhungen der Löhne und Gehälter und nehmen Kürzungen beim
Weihnachtsgeld in Kauf. In den vergangenen drei Jahren hat Ford in die Werke in Köln, Saarlouis und Genk
eigenen Angaben zufolge insgesamt 1,1 Milliarden Euro investiert.