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Dienstag, 23. April 2024
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Vor allem Frontbeleuchtungen im Aufwind / Neue Anbieter erwartet

Studie: Markt für Fahrzeugbeleuchtungen steigt um 30 Prozent bis 2015

Siehe Bildunterschrift
Umsatzentwicklung Frost & Sullivan
(Prognose) im westeuropäischen Markt für Fahrzeugbeleuchtungen bis zum Jahr 2015 in Mrd. Euro (Angaben gerundet)
Technische Fortschritte, neue Gesetze und der zunehmende Wettbewerb sorgen für Schwung im westeuropäischen Markt für Fahrzeugbeleuchtung. Derzeit auf 2,54 Milliarden Euro beziffert, wird der Umsatz mit Front- und Heckbeleuchtung sowie Blinkern im Jahr 2015 bereits bei 3,3 Milliarden Euro liegen. Die wichtigsten Impulse dürften dabei die Sektoren für adaptive Frontlichtsysteme (AFS) und Nachtsichtsysteme liefern, die am Ende des Prognosezeitraums gemeinsam 942,0 Millionen Euro erwirtschaften werden. Das geht aus einer heute veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan hervor.

Im Vordergrund der technischen Entwicklung stehen gemäß der Analyse die Aspekte Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz. In punkto Sicherheit seien schon erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. So trügen Kurvenlicht, AFS und Infrarot-Nachtsichtsysteme sowie bessere Leuchtmittel wie Leuchtdioden (LED) und Gasentladungslampen (HID) aktiv zur Unfallvorbeugung bei. Diverse Automobilhersteller nutzen diese Innovationen bereits, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Gleichzeitig sei bei neuen Technologien wie beispielsweise bei Xenon-Beleuchtungssystemen ein Preisrückgang festzustellen, der eine Nachfragesteigerung bei den Endkunden nach sich ziehen werde, heißt es weiter. Den Autoherstellern kämmen die niedrigeren Preise insofern entgegen, als auch diese Branche Kosten sparen muss, ohne dabei die Qualitätsstandards zu senken. Allerdings könnten die anhaltenden Rationalisierungsbestrebungen den Herstellern von Beleuchtungssystemen angesichts kürzerer Entwicklungszeiten echte Probleme bereiten. Langfristig rechnet die Analyse mit einer Kürzung der F&E-Budgets und damit mit einer Entwicklungsverzögerung bei neuen Technologien.

Rückenwind erhält die Branche hingegen durch die jüngsten Gesetzesänderungen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Akzeptanz von Lichtquellen wie HID und LED sowie auf den Einsatz von Kurvenlicht und dynamischem AFS mit Abblendlicht hatten. Demnächst sollen außerdem weitere Vorschriften in Kraft treten, von denen vor allem Produkte wie Integral-Bremslicht und AFS, die sich an die Bedingungen des Stadtverkehrs anpassen, profitieren dürften.

Was die einzelnen Marktsegmente betrifft, wurden im Jahr 2003 mit Frontbeleuchtung 48 Prozent, mit Heckbeleuchtung 45 Prozent und mit Blinkern fünf Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Dieses Szenario wird sich laut Frost & Sullivan bis 2015 allerdings drastisch verändern: Dann dürften Frontbeleuchtungssysteme den Löwenanteil ausmachen und die beiden anderen Sektoren stark zurückdrängen.

Als wichtigste Anbieter im westeuropäischen Markt für Fahrzeugbeleuchtung nennt die Analyse die Unternehmen Valeo, Hella und Automotive Lighting, die allesamt über umfassende Produktportfolios verfügen. Weitere große Hersteller sind Visteon, Delphi, Denso, Koito und Ichikoh. Doch auch in der Wettbewerbslandschaft wird es in den kommenden Jahren Veränderungen geben, da die Einführung neuer Technologien und die Aussichten auf ein 30-prozentiges Marktwachstum eine Vielzahl neuer Player auf den Plan rufen dürften.

Wer sich in dieser Branche langfristig behaupten will, sollte sich laut Frost & Sullivan auf die Endkunden konzentrieren und deren Bewusstsein für die Vorteile neuer Beleuchtungstechnologien wecken. Denn besteht erst einmal auf breiter Basis Interesse, können die Anbieter den Druck auf die Automobilindustrie erhöhen, fortschrittliche Produkte in ihr Standardangebot aufzunehmen. Gleichzeitig wären gut informierte Endverbraucher darauf vorbereitet, für modernste Technik mehr bezahlen zu müssen. In einer Branche, die so stark durch raschen technologischen Wandel geprägt ist, komme es zudem kaum darauf an, wer ein Produkt zuerst auf den Markt bringt. Wichtig seien vielmehr langfristige, umfangreiche Verträge mit großen Automobilherstellern.

Eine Zusammenfassung der Studie ist in englischer Sprache bei Frost & Sullivan zu beziehen, die komplette Analyse mit dem Titel "Frost & Sullivan's Strategic Analysis Of The European Automotive Lighting Technologies Markets (Report B262)" kostet 12.000 Euro.
text  Hanno S. Ritter
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