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DaimlerChrysler |
mit Wahrzeichen: Mercedes hat erstmals A-Klassen mit Brennstoffzellen-Technik in Berlin an Kunden übergeben |
Wenn die Spritpreise wie in den letzten Wochen neue Rekordmarken erreichen, erhöht sich das Interesse
an alternativen Antriebsformen meist schlagartig, wenn auch dieser Zusammenhang nur vordergründig Sinn macht.
Noch ist nicht entschieden, welches Konzept am Ende das Rennen macht oder ob es gar mehrere sein werden, und
welche Zwischenstufen sich durchsetzen werden. Die Palette reicht dabei vom Wasserstoffantrieb über Hybrid-Benziner und
-Diesel, Erdgasautos und SunFuel-Konzepte bis hin zur Brennstoffzelle in Kombination mit einem Elektromotor.
An letzterer forscht insbesondere DaimlerChrysler bereits seit längerem. Vor gut zehn Jahren stellten die Stuttgarter
mit dem "NECAR1" das erste Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt vor. Was damals groß und satte 800 Kilogramm schwer war und
also nur in einem Transporter untergebracht werden konnte, ist nach zahlreichen weiteren Entwicklungsstufen inzwischen
so weit vorangetrieben, dass die Technik auch in eine A-Klasse (mit langem Radstand) passt - das Fahrzeug ist dank seines
Sandwichs-Bodens geradezu prädestiniert zur Aufnahme der notwendigen Komponenten und Wasserstofftanks. In der
entsprechenden A-Klasse, inzwischen auf den Namen "F-Cell" hörend, bleibt der Platz im Innen- und Kofferraum komplett
erhalten, allerdings ist sie nur für vier Personen zugelassen. Für die Antriebstechnik werden mehrere Brennstoffzellen
zu einem so genannten vom kanadischen Spezialisten Ballard entwickelten "Stack" hintereinander geschaltet.
Insgesamt vier dieser Fahrzeuge hat Mercedes jetzt in Berlin im Rahmen des Projekts "Clean Energy Partnership" erstmals
auch in Kundenhand übergeben: Die Deutsche Telekom und BEWAG/Vattenfall Europe werden das Modell in ihren Fuhrparks testen.
Darüber hinaus hat die erste reguläre Service-Station für Brennstoffzellen-Pkw in Europa ihren Betrieb aufgenommen.
Bis Ende 2004, wenn auch in Berlin eine Wasserstoff-Tankstelle ihren Betrieb aufgenommen haben soll, werden zehn
"F-Cell"-Fahrzeuge in Deutschland in Betrieb sein, weltweit bis zu 60. Auch Busse und Sprinter sind bereits in
Firmenflotten als Brennstoffzellen-Version im Praxistest.