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Freitag, 19. April 2024
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200.000 Euro für die Namensgeber des Geländewagens

Expedition Wüste: Volkswagen hilft den Tuareg

Siehe Bildunterschrift
Gruppenbild mit Volkswagen
T(o)uareg: VW unterstützt das namensgebende Volk
Wenn die Welt einen Rand hat, dann scheint er dort zu sein, wo die Tuareg seit Jahrhunderten leben: in einem Lebensraum aus Geröll, Sträuchern und vor allem Sand. Die Heimat der Tuareg sind die Gebirge und Wüsten im Nordwesten Afrikas - in Niger, Mali, Algerien, Libyen und in Burkina Faso. Die Luft ist trocken und heiß, selbst im Winter misst das Thermometer an die vierzig Grad. Die meisten der insgesamt rund einer Million Tuareg sind Nomaden oder Halbnomaden: Sie ziehen mit ihren Dromedaren und Ziegen durch die Wüste und verweilen dort, wo sie eine Weide fürs Vieh finden. Nach einigen Tagen oder Monaten, wenn die Weide abgefressen ist, zieht die Gruppe weiter. Weil ihre indigogefärbten Gesichtsschleier die Haut blau färben, werden die Tuareg auch "die blauen Männer aus der Wüste" genannt. Die Tuareg sind keine Schwarzafrikaner, sondern ein Berbervolk, in früheren Jahrhunderten gefürchtet wegen ihrer Kampfkraft und Raublust. Die Haut hinter den Schleiern verrät den Unterschied zu den schwarzafrikanischen Nachbarn: Sie ist heller und wie aus Leder. Nur die Augen sind schwarz.

Die Touareg, jene mit dem "o" im Namen, haben keine schwarzen Augen, sondern leuchten mit HiTech-Licht aus Klarglasscheinwerfern in die Umgebung. Dennoch, VW sieht jede Menge Gemeinsamkeiten zwischen dem teuren Geländewagen und den Tuareg. Anders als bislang bekannte Automobile des Segmentes verbinde ersterer "in einer neuen Fahrzeugphilosophie die Eigenschaften eines hochwertigen Geländewagens mit den Komfortmerkmalen einer Oberklasse-Limousine und den dynamischen Attributen eines Sportwagens", heißt es blumig aus Wolfsburg. Damit passe sich das Auto genau wie seine Namensgeber nahezu jeder Situation an.

Interessanter als die PR-Blasen sind konkrete Hilfsprojekte, an denen sich VW jetzt ebenfalls beteiligt. In Absprache mit dem deutschen Tuareg-Experten Professor Georg Klute von der Universität Bayreuth entschied man sich für drei Projekte in den am schlechtesten versorgten Landstrichen im Norden von Mali. Ein Wasserprojekt im Dorf Andéranboukane soll 30 Familien die Möglichkeit der Landwirtschaft geben, und aus dem Handel mit überschüssigen Erträgen soll der Unterhalt und sogar eine Vergrößerung dieser Anlage sichergestellt werden. Um den Kindern später bessere Chancen auf eine bessere Ausbildung sowie der Stärkung ihrer Volksgruppe zu geben, unterstützt VW außerdem zwei Schulprojekte in den Dörfern Anouzagren und Tin Essako. Das Investitionsvolumen beziffert VW auf 200.000 Euro - sicher ein guter Ansatz, aber auch nicht wirklich viel. Ein ordentlich ausgestatteter Touareg schlägt je nach Motorisierung schon mit 50 bis 80.000 Euro zu Buche.

Um eine nachhaltige Förderung zu schaffen, hat sich aus Beteiligten und Interessenten dieses Projekts ein privater Verein gegründet. Tamat e.V. möchte für die kommenden Jahre noch weitere Hilfsprojekte in den Tuareg-Gebieten schaffen. Denkbar sind etwa weitere Schulen, Brunnen oder handwerkliche Ausbildungsstätten. In diese Hilfen können sich auch spendenbereite Interessierte einbringen - ob mit oder ohne Touareg. Detailinformationen und die Bankverbindung finden sich auf der nachfolgend verlinkten Website des Vereins.
text  Hanno S. Ritter
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