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Samstag, 27. April 2024
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80 Prozent Recyclingfähigkeit wird Mindestanforderung

EU: Neue Vorschriften zum Kfz-Recycling ab 2008

Auf Europas Schrottplätzen türmen sich nach Berechnungen der EU jährlich 9-10 Millionen Fahrzeuge entsprechend acht bis neun Millionen Tonnen Auto-"Abfall". Um diese in Zukunft besser recyceln zu können, sollen die Automobilhersteller nun bereits bei der Konstruktion und Produktion von neuen Autos an deren spätere Demontage denken. Ab 2008 müssen 80 % der in Fahrzeugen verwendeten Materialien recyclebar sein. Das schreibt eine neue Richtlinie vor, die jetzt vom Europäischen Parlament und vom Rat auf Vorlage der Kommission verabschiedet wurden. Eine weitere Anhebung dieser Mindestwerte ist bis 2015 vorgesehen.

34 Prozent der weltweiten Kraftfahrzeugproduktion entfallen auf die europäische Industrie. Auch vor diesem Hintergrund erklärte Erkki Liikanen, der für Unternehmenspolitik zuständige EU-Kommissar: "Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn in Richtung auf das Recycling der beim Fahrzeugbau verwendeten Bauteile und Werkstoffe. Ganz besonders begrüße ich es, dass diese Maßnahme es uns ermöglichen dürfte, mit Unterstützung der Automobilindustrie die ehrgeizigen Ziele für 2015 zu erreichen und unsere Umwelt etwas besser zu schützen." Es sei von wesentlicher Bedeutung, so Liikanen weiter, dass die Hersteller das Recycling bereits auf der Stufe der Entwicklung neuer Fahrzeuge einbezögen; selbst wenn dies zu einem Anstieg der Produktionskosten führen sollte. Außerdem werde der Binnenmarkt besser funktionieren, weil diese Maßnahmen zeitgleich für sämtliche in der Europäischen Union in Betrieb genommenen Neufahrzeuge gelten werde.

Die Neuregelung gilt für neue und gegenwärtig produzierte Modelle von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die drei Jahre nach Verabschiedung der neuen Richtlinie auf den Markt gebracht werden. Sie dürften daher ab 2008 Wirkung zeigen. Die Vorschriften gelten allerdings nicht für in Kleinserien (weniger als 500 Fahrzeuge pro Jahr in jedem Mitgliedstaat) hergestellte Fahrzeuge, da diese mittelständischen Unternehmen für die entsprechende Anpassung ihrer jährlichen Produktion erhebliche Investitionen tätigen müssten.
text  Hanno S. Ritter
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