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80 Prozent Recyclingfähigkeit wird Mindestanforderung
EU: Neue Vorschriften zum Kfz-Recycling ab 2008
Auf Europas Schrottplätzen türmen sich nach Berechnungen der EU jährlich 9-10 Millionen Fahrzeuge entsprechend
acht bis neun Millionen Tonnen Auto-"Abfall". Um diese in Zukunft besser recyceln zu können, sollen die
Automobilhersteller nun bereits bei der Konstruktion und Produktion von neuen Autos an deren spätere Demontage denken.
Ab 2008 müssen 80 % der in Fahrzeugen verwendeten Materialien recyclebar sein. Das schreibt eine neue Richtlinie
vor, die jetzt vom Europäischen Parlament und vom Rat auf Vorlage der Kommission verabschiedet wurden. Eine weitere
Anhebung dieser Mindestwerte ist bis 2015 vorgesehen.
34 Prozent der weltweiten Kraftfahrzeugproduktion entfallen auf die europäische Industrie. Auch vor diesem Hintergrund
erklärte Erkki Liikanen, der für Unternehmenspolitik zuständige EU-Kommissar: "Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn in
Richtung auf das Recycling der beim Fahrzeugbau verwendeten Bauteile und Werkstoffe. Ganz besonders begrüße ich es, dass
diese Maßnahme es uns ermöglichen dürfte, mit Unterstützung der Automobilindustrie die ehrgeizigen Ziele für 2015 zu
erreichen und unsere Umwelt etwas besser zu schützen." Es sei von wesentlicher Bedeutung, so Liikanen weiter, dass die
Hersteller das Recycling bereits auf der Stufe der Entwicklung neuer Fahrzeuge einbezögen; selbst wenn dies zu einem
Anstieg der Produktionskosten führen sollte. Außerdem werde der Binnenmarkt besser funktionieren, weil diese Maßnahmen
zeitgleich für sämtliche in der Europäischen Union in Betrieb genommenen Neufahrzeuge gelten werde.
Die Neuregelung gilt für neue und gegenwärtig produzierte Modelle von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die drei Jahre nach
Verabschiedung der neuen Richtlinie auf den Markt gebracht werden. Sie dürften daher ab 2008 Wirkung zeigen. Die
Vorschriften gelten allerdings nicht für in Kleinserien (weniger als 500 Fahrzeuge pro Jahr in jedem Mitgliedstaat)
hergestellte Fahrzeuge, da diese mittelständischen Unternehmen für die entsprechende Anpassung ihrer jährlichen
Produktion erhebliche Investitionen tätigen müssten.
text Hanno S. Ritter
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