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Samstag, 20. April 2024
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"Automobilwoche": Lancia Lybra und Fiat Barchetta werden 2005 eingestellt

Fiat startet offenbar drastisches Sparprogramm

Siehe Bildunterschrift
Auf Fiat
Sparkurs: Fiat-Chef Demel
Fiat startet offenbar noch in diesem Jahr ein drastisches Sparprogramm, um das Ziel schwarzer Zahlen im Jahr 2005 zu erreichen. Wie die Münchner Branchenzeitung "Automobilwoche" in ihrer neuen Ausgabe berichtet, hat der Chef der Autosparte, Herbert Demel, vor Führungskräften in Turin verkündet, dass Fiat Auto im laufenden Jahr 1,36 Milliarden Euro einsparen muss. Die neue Sparrunde ist die Reaktion auf das miserable Geschäftsjahr 2003, das die Autosparte mit einem operativen Verlust von 978 Millionen Euro beendete. Intern war geplant, den Vorjahresverlust von 1,34 Milliarden Euro zu halbieren. Insbesondere bei Produktplanung, Vertrieb und Kommunikation will Demel sparen. So sei bereits entschieden, dass der erfolglose Lancia Lybra und der Fiat Barchetta im Sommer 2005 ersatzlos auslaufen.

Nach Unterlagen, die der "Automobilwoche" vorliegen, hat Demel allein bei Fiat Deutschland das Vertriebsbudget um 39 Prozent auf rund 10,3 Millionen Euro gekürzt. Mit einer Reduzierung um 63 Prozent auf rund zwei Millionen Euro trifft es Lancia am härtesten. Die Folge: Händlertrainings können nicht wie geplant finanziert werden; rund die Hälfte der 40 offenen Fiat-Standorte im Vertriebsnetz bleiben unbesetzt. Das deutsche Kommunikationsbudget für Fiat, Lancia und die Transporter-Sparte, das mit 78 Millionen Euro angesetzt war, hat Demel um 28 Prozent gekürzt. Die rund 18 Millionen Euro, die Lancia 2003 zur Verfügung hatte, wurden um 74 Prozent reduziert.

Vor allem Qualitätsmängel macht der europäische Händlerverband für die Probleme der Fiat Autosparte verantwortlich. "Fiat hat seit Jahrzehnten die gleichen Probleme und bekommt sie nicht in den Griff. Manches hat sich sogar verschlimmert. Die Qualität ist noch immer unbefriedigend, die Logistik hat Schwachstellen, Überkapazitäten werden um jeden Preis in den Markt gedrückt", zitiert das Blatt Friedrich Karl Bonten, den Sprecher des europäischen Fiat- und Lancia-Händlerverbands. Nach einer internen Untersuchung seien 2003 nur 71 Prozent der produzierten Autos fehlerfrei gewesen. Zudem könnten defekte Autos oft wochenlang nicht repariert werden, weil die nötigen Teile fehlten.
text  Hanno S. Ritter
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