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Automobilhandel immer stärker unter Druck
Studie: Nur die Hälfte aller Autohändler wird überleben
Aufgrund der fortschreitenden Liberalisierung des europäischen Automobilhandels gerät die Branche der Autohändler künftig
massiv unter Druck. Es wird zu einer dramatischen Konsolidierung kommen, an deren Ende nur jeder zweite Autohändler
überleben wird. Zu diesem Schluss kommt die Management-Beratung Horváth & Partners in einer aktuellen Studie, für die sie
im dritten Quartal 2003 Experten aus dem Kreis der Autohändler, Importeure und Hersteller in Deutschland, Österreich und
der Schweiz befragt hatte. Danach werden die kleinen und mittelgroßen Händler zu den größten Verlierern des Strukturwandels
zählen, Händlergruppen sowie die Niederlassungen der Hersteller dagegen profitieren.
Die überwiegende Zahl der befragten Händler plant, in Zukunft zwei bis drei Marken aus einem Konzern zu vertreten.
Engelbert Wimmer, Leiter des Competence Centers Automotive bei Horváth & Partners: "Das Eindringen von Händlergruppen bzw.
Mega-Dealern wird das bestimmende Thema der nächsten Jahre, gefolgt von den Themen Mehrmarkenverkauf und Mehrmarkenservice.
Gewinne werden künftig vor allem im Service und Teilegeschäft erzielt - und die möglichst effiziente Gewinnung von
Neukunden und deren Pflege wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor."
Laut der Studie sind die OEMs (Original Equipment Manufacturer) die Gewinner der neuen GVO-konformen Händlerverträge. Durch
die neue Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) hatte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti ursprünglich geplant, den
Autovertrieb in Europa zu liberalisieren und die Position der Händler gegenüber den OEMs zu stärken. Dieses Ziel - so die
Berater - sei jedoch nur zum Teil erreicht worden.
"Die Hersteller konnten in der Ausgestaltung der neuen Verträge offenbar ihre Interessen weitestgehend durchsetzen, und wo
sie nicht direkt eine Margenreduktion durchgesetzt haben, wurde der Druck auf die Handelsstufe indirekt weiter erhöht. So
erkennen mehr als zwei Drittel der Händler eine starke bis sehr starke Anhebung der Standards im Verkauf und im Aftersales.
Dadurch erhöht sich die Notwendigkeit für Investitionen, beispielsweise in technisches Training und in
Kundenbindungsmaßnahmen, so Studienleiter Stephan Bauer. In der Folge bahne sich auf Händlerseite eine "dramatische
Konsolidierung" an, an deren Ende nur noch etwa die Hälfte der bisherigen Händler überleben werde.
text Hanno S. Ritter
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