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Zwei neue
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Fünf-Sterne-Kandidaten: Renault Scénic, VW Touran
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Es gibt neue Crashtest-Ergebnisse im EuroNCAP-Test. Auf dem Prüfstand des 13. Testdurchlaufs standen dieses Mal
zehn Autos in sechs Klassen. Erstmals wurde bei acht Fahrzeugen auch der Schutz von Kindern an Bord überprüft.
Testsieger mit der Höchstwertung von fünf Sternen sind der VW Touran und der Renault Scénic. Während der Kinderschutz
beim Touran nicht überprüft wurde, konnte der Renault in dieser Disziplin drei Sterne erreichen. Besser abgeschnitten
hat lediglich der neue Ford Focus C-MAX mit vier Sternen, der sich aber auch insgesamt mit dieser Bewertung begnügen
muss. Der Touran erzielt als einziger Vertreter in diesem Test drei Sterne beim Fußgängerschutz.
Ebenfalls mit insgesamt vier Sternen wurden Mazda6, Audi A3, Citroën C2, Mazda2, Toyota Previa, Focus C-MAX, Renault
Kangoo und Jeep Cherokee beurteilt. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Audi und Mazda2 als Rechtslenker-Version
getestet wurden: Diese Ergebnisse sind nicht ohne Weiteres auf ein für den deutschen Markt bestimmtes Fahrzeug
übertragbar. Unsere Tabelle berücksichtigt dies.
Mit Ausnahme von Audi und Mazda verfügen inzwischen alle neuen Fahrzeuge über ein Warnsystem bei nicht angelegtem
Sicherheitsgurt, das im Testprozedere mit zusätzlichen Punkten belohnt wird, weil Anschnallen eine Grundvoraussetzung
für die Wirksamkeit von passiven Sicherheitselementen ist. Diesem Umstand verdanken VW Touran und Jeep Cherokee im
jetzt veröffentlichten Nachtest ihren zusätzlichen fünften bzw. vierten Stern. Das System ist inzwischen, etwa
beim VW Touran, äußerst wirkungsvoll, da der Warnton nicht abschaltbar ist und auch nicht nach einiger Zeit von selbst verstummt. Hier wird man kaum mehr auf das Anlegen des Gurtes verzichten wollen. Allerdings ist das System für
jene, die sich sowieso anschnallen, äußerst nervig - vor allem, wenn man sich etwa angewöhnt hat, den Gurt erst nach
dem Starten des Motors oder dem Ausparken anzulegen.
Max Mosley, FIA-President und EuroNCAP-Chairman, sagte bei der Vorstellung der Ergebnisse in Athen, die getesteten
Fahrzeuge demonstrierten einen sehr hohen Insassenschutz und gäben den Autokäufern eine größere Auswahl an sicheren
Modellen als je zuvor. Er zeigte sich jedoch enttäuscht von dem oft schlechten Schutz von Fußgängern bei
Frontalaufprall-Unfällen und forderte die Hersteller auf, ihre Bemühungen hier zu verstärken.
Der Frontalaufprall wird mit 64 km/h halbseitig auf eine deformierbare Barriere gefahren, der Seitentest erfolgt bei
50 km/h, der seitliche Pfahltest bei 29 km/h und der Fußgänger-Test mit 40 km/h. Der neue Kindertest berücksichtigt
die Anleitung zum Einbau von Kindersitzen, die vom Autohersteller empfohlen werden, deren Befestigungsmöglichkeiten
im Fahrzeug und das Sicherheitsniveau im Front- und Seitencrash.
EuroNCAP (European New Car Assessment Programme) ist eine nicht-kommerzielle Organisation, die 1997 gegründet wurde.
Partner sind u.a. die Verkehrsministerien von Schweden, Holland, Frankreich, Deutschland und England sowie die Europäische
Kommission, die FIA (Federation Internationale de l'Automobile), der ADAC sowie diverse Verbraucherschutzorganisationen.
Noch detailliertere Angaben über die einzelnen Crashtestergebnisse mit Zeichnungen und Einzelbewertungen finden
sich auf der EuroNCAP-Website (englischsprachig) und bei ADAC Online in der Rubrik Tests.