Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 29. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
System greift per Funk auf SIM-Karte zu / Einbausatz ab Anfang 2004 zu haben

Nokia bringt Freisprechanlage mit Funk-Technik

Siehe Bildunterschrift
Nokia 610 © Nokia GmbH
Auch wenn Radio- oder Navigationsanlagen mit integriertem Telefon schon deutlich schöner und praktischer sind als normale Freisprechsysteme fürs Handy, so hat man auch hier immer den Ärger mit der Mobilfunkkarte: Entweder man nutzt zwei Karten, was einen Handy-Laufzeitvertrag und je nach Netzbetreiber einen teuren Tarif voraussetzt, oder man wechselt dauernd die SIM-Karte zwischen Handy und dem Gerät im Auto - für alle, die nicht nur auf Langstrecken unterwegs sind, eine fummelige und nervige Angelegenheit.

Die Lösung dieses Problems hört auf den Namen SAP (Autokiste berichtete), womit nicht die Walldorfer Softwareschmiede, sondern das "SIM Access Profiles"-System gemeint ist: SAP sorgt für einen drahtlosen Zugriff der Freisprechanlage im Fahrzeug auf die im Handy verbleibende Karte. Nokia hat nun erstmals ein solches System vorgestellt, das sich diese Technik zu eigen macht und als Nachrüstlösung zur Verfügung steht: Auf der jährlichen "Nokia Mobile Internet Conference" im französischen Nizza hat das Unternehmen am Dienstag einen Funk-Kfz-Einbausatz präsentiert, der einerseits den gewohnten Komfort einer guten Freisprechanlage mit externer Antenne und andererseits Flexibilität im Hinblick auf die Karte verspricht.

Bringt der Anwender sein Handy mit ins Fahrzeug, greift die "610" getaufte Blackbox auf die SIM-Karte des Handys zu - egal, ob dieses in der Jackentasche oder im Aktenkoffer mitgeführt wird. So entfällt nicht nur das Kartenwechseln, sondern es stehen auch alle auf der SIM-Karte gespeicherten Informationen, etwa das Telefonbuch, im Auto zur Verfügung, ohne dass Einträge hier immer zweifach aktualisiert oder entsprechend synchronisiert werden müssten.

Wem das nicht ausreicht, der kann via Bluetooth-Verbindung bis zu 500 Adressbuch-Einträge mit jeweils bis zu fünf Rufnummern zum Nokia 610 überspielen. Außerdem lassen sich zwölf Rufnummern und drei Menüfunktionen auch per Sprache aufrufen. Wird das Fahrzeug von mehreren Personen genutzt, lassen sich für jeden Nutzer via Bluetooth eigene Adressbucheinträge und Konfigurationsdaten speichern. Während eines Gesprächs kann per Tastendruck vom Freisprechbetrieb auf ein kompatibles Funk-Headset umgeschaltet werden, um etwa ein vertrauliches Gespräch zu führen. Auch dies hat der finnische Handybauer per Bluetooth realisiert.

Die Bedienung erfolgt über eine neu gestaltete Eingabe-Einheit mit einem Dreh-Drücksteller und vier separaten Funktionstasten. Das Display ist wie beim Nokia-Autotelefon 810 separat am Armaturenbrett zu befestigen.

Sobald der Nutzer sein Fahrzeug verlässt oder wenn er eine bestimmte Taste auf seinem Mobiltelefon drückt, wird der Empfangsmodus des Einbausatzes deaktiviert, und das Handy bucht sich wieder im Mobilfunknetz ein - automatisch, wie Nokia verspricht.

Der Funk-Kfz-Einbausatz soll ab dem ersten Quartal 2004 in Deutschland zu haben sein, der Preis wird bei gut 400 Euro liegen, so ein Nokia-Vertreter auf Autokiste-Anfrage. Einziger Haken an der Geschichte: SAP setzt ein kompatibles Handy voraus, und das sind derzeit nur die Nokia-Modelle 6230, 6810 und 6820, die ebenfalls heute vorgestellt wurden und erst im Laufe der nächsten Monate auf den Markt kommen.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.