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MX-5 II? Mazda Ibuki
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© Mazda Motors (Dtl.) GmbH
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1989 erblickt der kleine Mazda MX-5 erstmals der Licht der Welt - und mit Fug und Recht darf man behaupten, dass
er eine Vorreiterrolle bei den kleinen und bezahlbaren Roadstern eingenommen hat. Inzwischen sind nicht weniger als
14 Jahre vergangen, und der MX-5 ist immer noch ein schön anzusehendes und, wie man hört, auch qualitativ ordentliches
Auto. Das Problem ist nur, dass der kleine Mazda trotzdem in nicht allzu ferner Zukunft einen Nachfolger braucht,
denn das Zeug zum All-Time-Klassiker besitzt er dann doch nicht - mangels Image einerseits und weil es etwa an der
passiven Sicherheit mangelt andererseits. Doch ist ein solches Unterfangen natürlich weitaus schwieriger als etwa
einen Klein- oder Kompaktwagen zu entwickeln - die Mazda-Ingenieure, vor allem aber die Designer, schwitzen unter
der Last dieser Aufgabe.
Zuhause in Japan, auf der nächste Woche öffnenden Tokyo Motor Show, wagt sich die Ford-Tochter nun erstmals mit
einer Roadster-Studie vor das Publikum, die einen konkreten Ausblick auf den MX5-Nachfolger gibt.
Das Hauptentwicklungsziel des "Ibuki" getauften Konzeptautos lag dabei auf einer weiteren Steigerung des Fahrspaßes,
mit einigen Anleihen beim großen Mazda RX-8. Einen Wankelmotor wie dort wird es im MX-5 aber auch künftig nicht
geben, es bleibt bei einem 1,6 Liter-Vierzylinder nach konventionellem Muster, aber ergänzt um einen Elektromotor.
Alle Antriebsaggregate, Getriebe und Tank sitzen zwischen den beiden Achsen, was für einen tiefen Schwerpunkt, eine
verbesserte Gewichtsverteilung und nicht zuletzt auch für eine verbesserte Crashsicherheit sorgen soll - inklusive
verstärktem Augenmerk auf den Fußgängerschutz bei einem Frontalaufprall: Wenn sich unter der vorderen Haube nur kleine
Nebenaggregate befinden, erlaubt dies eine weiche Auslegung der Motorhaube mit viel Eindrückpotential nach
unten. Um das alles zu erreichen, wanderte etwa die Klimaanlagen-Technik komplett hinter die Sitze.
Diese Bauweise hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Studie misst immerhin 31,5 Zentimeter weniger als der aktuelle
MX-5, was nicht nur bei der Parkplatzsuche angenehm ist, sondern dem Roadster vor allem eine noch sportlichere,
kompaktere Anmutung gibt. Die Außenmaße sind jetzt (LxBxH): 3,64 x 1,72 x 1,23 Meter, der Radstand beträgt 2,33 Meter.
Im übrigen setzt Mazda massiv auf eine Gewichtsreduzierung und setzt daher überall, wo es auch nur irgend möglich
erscheint, Aluminium, Magnesium oder Kunststoffe ein.
Der zusätzliche Elektromotor sorgt für eine verbesserte Beschleunigung bei niedrigen Geschwindigkeiten und eine
verbesserte Laufruhe des Benzinmotors - der übrigens ein Direkteinspritzer ist. Dieser wird aus Verbrauchs- und
Umweltgründen im Stand automatisch abgestellt und durch die Elektromaschine wieder gestartet. Beim Bremsen wird
ein Teil der überschüssigen Energie wieder gesammelt und in die Batterie mit 42 Volt-Technik gespeist. Die
Kraftübertragung übernimmt ein neu entwickeltes, laut Mazda sehr präzises manuelles Sechsgang-Getriebe. Insgesamt
entwickelt die Antriebstechnik der Studie rund 180 PS bei hohen 7.500 Umdrehungen und ein maximales Drehmoment von
180 Nm.
Natürlich hat auch der Ibuki einen im Ernstfall automatisch ausfahrenden Überrollbügel, ohne den ein moderner
Überschlag-Crashtest - der echte Überschlag sowieso - nicht zu schaffen ist. Außerdem an Bord: Keyless-Zugangssystem,
eine besonders ausgefeilte Klima- und Heizungstechnik mit Zwei-Zonen-Regelung und speziellen Funktionen fürs Fahren mit
offenem Dach, 18 Zoll-Räder mit Run-Flat-Pneus im Format 215/40, elektrische Servolenkung, LED-Rückleuchten und
-Scheinwerfer sowie - nette Idee - eine in das Mazda-Logo integrierte dritte Bremsleuchte.