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Fiat Panda II
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© Fiat Automobil AG
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Mit dem neuen Panda (bisher als "Gingo" bekannt, Autokiste berichtete) will Fiat seine Tradition im Bau von Kleinwagen
fortführen, die mit den Modellen 500, 600, Cinquecento, Seicento und vor allem mit der ersten Panda-Generation meist
erfolgreich und wegweisend war. Der neue Panda soll hieran anknüpfen, und Fiat ist sich sicher: Der neue trägt den
Geist des Vorgängers.
Der Fünftürer entspricht mit einer Länge von 3,54 Metern und einer Breite von 1,58 Metern den gängigen Maßen seiner
Klasse, bietet mit 1,54 Metern in der Höhe jedoch zusätzlich MPV-Komfortattribute. Mit einer großen Innenraumbreite von
1,35 Metern, einem dank großer Glasflächen hellen Innenraum und der um 16 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank soll
der Panda II ebenso praktisch wie sympathisch sein. Der Kofferraum fasst zwischen 206 und 230 Litern - je nach Stellung
der Rückbank - oder bis zum Dachhimmel gemessen 775 Liter.
Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf bequeme Sitze gelegt, vielleicht auch, weil sie sich an die oft verspotteten
"Campingstühle" im ersten Panda erinnert haben, die allerdings viel besser waren als ihr Ruf. Im Innenraum dominiert
die Mittelkonsole mit integriertem Schalthebel - eine Neuheit in dieser Klasse.
Für die Sicherheit des kleinen Fronttrieblers sorgen je nach Ausstattung bis zu sechs Airbags, Gurtstraffer vorne,
fünf Kopfstützen und ISOFIX-Befestigungspunkten für Kindersitze auf der Rückbank. ABS ist natürlich auch Serienstandard;
ab Januar 2004 können Kunden dann auch ESP inklusive Bremsassistent und Hill Holder ordern - auch das neu in diesem
Segment.
Ein Blick unter die Motorhaube: Noch immer stammen die Benziner aus der "FIRE"-Serie, die bereits vor über 15
Jahren im ersten Panda für Vortrieb sorgte. Aktuell sind es Aggregate mit 1,1 und 1,2 Litern Hubraum, die 55 und 60 PS
leisten - bei diesen minimalen Unterschieden wäre es vielleicht schon aus logistischen Gründen sinnvoll gewesen, sich auf
eine Version zu beschränken. Daneben gibt es den neuen 1,3 Liter Multijet-Diesel, der 70 PS leistet und 145 Newtonmeter
bei schon 1.500 Umdrehungen erreicht. Die 100 km/h-Marke fällt so nach 13,0 Sekunden, das maximale Reisetempo
auf der Autobahn beträgt 160 km/h. Imposanter ist der Verbrauch, den die Italiener mit durchschnittlich 4,3 Litern
angeben. Dieser Motor - das kleinste Vierzylinder-Common Rail-Diesel überhaupt - kommt auch in diversen anderen Baureihen
von Fiat und Opel zum Einsatz.
Um die Kraftübertragung kümmert sich jeweils ein manuelles Fünfgang-Getriebe; auf Wunsch ist auch ein automatisiertes
Getriebe mit sequentieller Schaltung namens Dualogic zu haben.
Käufer haben die Wahl zwischen vier Ausstattungsvarianten ("Panda", "Active", "Dynamic" und "Emotion"). Die Basisversion
verfügt u.a. über nur zwei Airbags, Wärmeschutzglas, Cupholder, Scheinwerfer mit "Follow-me-home"-Funktion,
Gepäckraumabdeckung und Handschuhfach. In der nächst höheren Version gibt es zusätzlich eine elektrische
Servolenkung, ein höhenverstellbares Lenkrad, Fensterheber vorne und Zentralverriegelung - das sollte man sich schon gönnen.
Auf Wunsch gibt es diverse, teilweise in dieser Klasse bisher nicht bekannte Extras, etwa Parksensoren,
Klimaautomatik (Serie Emotion), HiFi-Anlage mit CD-Wechsler und Subwoofer, Reifendrucksensoren und ab Ende 2004 auch
das Telematiksystem Connect (Ende 2004). Die vielleicht schönste Mehrausstattung für den Panda ist jedoch das
"Sky Dome", ein großes elektrisches Glasdach, das gut zum luftigen Charakter des kleinen Italieners passt.
Wer es nicht auf den Fiat-Stand auf der IAA schafft, kann den Panda zum ersten Mal am Wochenende 27./28. September bei den
Händlern in Augenschein nehmen. Die Basisversion kostet in Deutschland 8.290 Euro. Das ist ungefähr das Gleiche wie vor
über 15 Jahren, nur dass es damals noch D-Mark waren - andererseits jedoch für heutige Verhältnisse ein faires Angebot.
Mag gut sein, dass der Panda ein Glücksbringer für den gebeutelten Fiat-Konzern wird.