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Premiere in Genf: Ford Focus C-MAX
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© Ford-Werke AG
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Während überall zu lesen war, VW habe das Segment der kompakten Vans "verschlafen" und komme mit dem Touran im Vergleich zu
den Mitbewerbern Opel (Zafira) und Renault (Scénic) viel zu spät auf den Markt, wurde oftmals übersehen, dass auch ein
weiterer deutscher Massenhersteller bislang in diesem Segment nicht vertreten war: Ford.
Bereits mit dem im vergangenen Jahr auf dem Pariser Autosalon vorgestellten Concept Car signalisierte Ford, auf Basis der
erfolgreichen Focus-Baureihe ein neuen Kompaktvan - um nicht MAV (Multi Activity Vehicle) zu sagen - vorzustellen. Der
wie die Studie "C-MAX" getaufte Wagen feiert nun auf dem Genfer Autosalon Anfang März seine Weltpremiere.
Das "C" im Namen steht dabei nach Deutung der Kölner PR-Strategen nicht nur für das Marktsegment, sondern auch für die
Attribute "Comfort", "Confidence" sowie "Control" (im Sinne von Fahreigenschaften). "MAX" symbolisiere, was Ford jeweils
erreichen wollte: das Maximum. Ganz schön selbstbewusste Töne also, aber der erste Eindruck enttäuscht nicht. Nicht anders
als die beiden deutschen Mitbewerber hat Ford ein wenig auffallendes, aber in sich stilsicheres Auto geschaffen, das auf dem
bekannten Ford- und Focus-Design aufbaut, insgesamt aber etwas ruhiger und zeitloser wirkt.
Allzu viele Details zum Fahrzeug sind bisher nicht bekannt. Im Gegensatz zu den etablierten Vertretern seiner Klasse und dem
neuen VW Touran wird der C-MAX "nur" in einer fünfsitzigen Version angeboten, die dadurch aber besonders viel Platz für
Passagiere und nicht zuletzt für Gepäck bietet. Ford ist der Ansicht, dass nur wenige Käufer eines solchen Fahrzeugs
tatsächlich mit sechs oder sieben Personen unterwegs sind. Man habe auch keine Kompromisse bei der Abstimmung des anerkannt
guten Focus-Fahrwerks eingehen wollen, hieß es - und auch das Design ist so etwas freier und ermöglichte die vergleichsweise
stark abfallende hintere Dachlinie.
Das variable Sitzkonzept mit drei Einzelsitzen hinten, die individuell umzuklappen und herausnehmbar sind, wird ab der
Ausstattungsversion "Trend" mit dem Sitzsystem "Komfort" noch optimiert. Zusätzlich lässt sich dann der mittlere Sitz nach
hinten klappen, woraufhin die beiden äußeren Sitze diagonal nach hinten verschiebbar sind. Dies bietet zusätzliche Bein- und
Schulterfreiheit für zwei Passagiere.
Im vorderen Bereich vertraut Ford auf einen Schalthebel, der im Instrumententräger integriert ist. In Verbindung mit der
serienmäßigen elektrischen Feststellbremse wurde so zwischen den Vordersitzen viel Platz geschaffen, den Ford für eine
Mittelkonsole nutzt, die tatsächlich auf den Namen "Premium" hört. Sie kann optional mit einer Kühlbox ausgestattet werden,
die Platz für bis zu zwölf Getränkedosen oder eine bis zu zwei Liter große Getränkeflasche bietet. Zweistufige Frontairbags,
Seitenairbags vorne sowie Kopf-/Schulterairbags vorn und hinten sind ebenso in allen Versionen serienmäßig wie ESP mit ASR
und Bremsassistent.
Innerhalb der Modellpalette von Ford reiht sich der Focus C-MAX zwischen dem ebenfalls noch recht neuen Ford Fusion auf
Fiesta-Basis und dem bis zu siebensitzigen Galaxy sowie dem privat wie gewerblich nutzbaren Tourneo Connect ein.
Zur Markteinführung im Herbst 2003 erscheint der C-MAX mit zwei komplett neu entwickelten Common Rail-Turbodieseln, die
mutmaßlich nach Euro 4 abgaszertifiziert sein werden, einem neuen 6-Gang-Schaltgetriebe sowie einem neuen Benzinmotor.
Preise sind bisher nicht bekannt, werden sich aber natürlich am Opel Zafira und VW Touran orientieren. Das Basismodell dürfte also auch bei Ford unterhalb der 20.000 Euro-Grenze angesiedelt sein.